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Es ist wieder einmal soweit: Ich schreibe - mit allem mir zu Gebote stehenden schlechten Gewissen, aber dennoch - über den montäglichen ersten Teil des ersten Teils vom "Radiokolleg" in Ö1. Aber das Thema "Erzählen vom Erzählen" (nämlich Autoren über ihre Arbeit und ihre Stoffe) war einfach zu verlockend. Und es war es wert, der Verlockung zu erliegen, schon allein eines von Franz Schuh erzählten Gedankens wegen, der seine Vorstellung von der schönsten erzählerischen Paradoxie folgendermaßen beschrieb: "Jemand erzählt über einen Erzähler, der wunderbar erzählen kann. Und während er über den Erzähler, der wunderbar erzählen kann, erzählt, hören andere zu, ergriffen davon, etwas zu erfahren über einen Erzähler, der wunderbar erzählt. Und die Erzählung über den wunderbaren Erzähler erreicht den Charakter der erzählten Wunderbarkeit." - Ist das nicht ein wunderbarer Gedanke? Der allein würde mir schon reichen, um eine ganze Woche lang darüber zu fantasieren. Was soll ich Ihnen da noch viel erzählen . . .
Vielleicht, dass in "Aus dem Konzertsaal: Jazz" zuerst Andreas Okopenko eigene Gedichte las und der Bassist Peter N. Gruber dazwischen schön gesponnene Musik spielte, dass danach das Duo Agnes Heginger (Gesang) und Bertl Mütter (Euphonium, Posaune und Gesang) erst interessante, dann zunehmend ohrenbohrende Klänge produzierte, und dass mich das schließlich zum Abschalten bewog.
Apropos: Schluss für heute, genug erzählt.