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Strenge Auslese an Kunst-Universitäten. | Die Zahlen der "Angewandten". | Wien. Während rigorose Zulassungsbeschränkungen für die Mehrheit der österreichischen Hochschulen Neuland und erst seit dem EuGH-Urteil vom heurigen Sommer aktuell sind, sind sie an den Kunsthochschulen längst üblich und wurden auch nie ernsthaft in Frage gestellt.
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Die jüngsten Zahlen der Wiener Universität für Angewandte Kunst zeigen, dass strenge Auslese nicht abschreckt, denn die Zahl der Bewerber um einen Studienplatz ist, wie Rektor Gerald Bast erfreut feststellte, "nach wie vor extrem hoch und ist heuer noch weiter gestiegen". Nur rund ein Fünftel der Bewerber wurde heuer zum Studium aufgenommen, das waren 283 von 1383 Personen.
Laut Rektor Bast sollte ein so "massives Interesse der Jugend an Kunst den Bildungs- und Kulturpolitikern zu denken geben". "Der Bedarf ist enorm, es gibt sehr viele begabte junge Menschen, leider haben wir trotz Ausschöpfung aller Reserven nicht genügend Studenten-Arbeitsplätze um den Bedarf voll befriedigen zu können", stellte der Rektor fest.
Seit dem Jahr 2001 ist die Zahl der Bewerbungen um 56 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 8 Prozent. Auch die Zahl der Zulassungen zum Studium an der Angewandten konnte gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent gesteigert werden, seit 2001 um 30 Prozent.
Am stärksten gestiegen ist gegenüber dem Vorjahr das Interesse an den Studienrichtungen Architektur (um 31 Prozent) - obwohl man an der TU Wien das Architekturstudium ohne Zulassungsprüfung beginnen kann - und Industrial Design (um 25 Prozent).
Neuerlich forderte Bast, die Kunstuniversitäten endlich zum Wettbewerb um die Förderungsmittel des FWF zuzulassen oder einen eigenen Förderungsfonds für die Entwicklung und Erschließung der Künste einzurichten.