Am 25. März 2001 gewann die SPÖ bei den Gemeinderatswahlen die absolute Mandatsmehrheit zurück. Die ÖVP Wien nutzte diesen Jahrestag zu einer Generalabrechnung mit der Politik der allein regierenden SPÖ. Bei der ÖVP selbst stehen auch nach dem überraschenden Rückzug Walter Nettigs als Wirtschaftsbundobmann Personalia weiter hoch im Kurs.
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"Demut" hatte Bürgermeister Häupl nach seinem fulminanten Wahlsieg gelobt. Davon ist laut VP jedoch nichts mehr zu spüren. Ihre Vorwürfe lassen an oppositioneller Griffigkeit nichts zu wünschen übrig: "Kabinett der totalen Unfähigkeit", "unglaublicher Stillstand", "Machtmissbrauch" - vor allem auf die Stadträte Laska (Soziales), Pittermann (Gesundheit), Kossina (Umwelt) und Rieder (Finanzen) haben es Stadtrat Johannes Hahn und Klubchef Matthias Tschirf abgesehen. Ein besonderer Dorn im Auge ist der VP das Fehlen eines Gesundheitsplans.
Nach dem am Mittwoch bekannt gewordenen plötzlichen Rückzug von Wirtschaftskammer-Präsident Nettig waren aber natürlich auch die personellen Weichenstellungen in der ÖVP Gesprächsthema.
Den Vorwurf der mangelnden Präsenz von Parteichef Alfred Finz in der Stadtpolitik wiesen sowohl Hahn als auch Tschirf mit dem Hinweis zurück, sie beide führten die operativen Geschäfte. Die endgültige Entscheidung über den Spitzenkandidaten für die 2006 stattfindenden Gemeinderatswahlen soll nach den EU-Wahlen im Juni getroffen werden. Hahn wird für diesen Job weiterhin als Favorit gehandelt.