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Von der Ablöse zum Fixstarter

Von Bernhard Baumgartner

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Man muss ORF-Chef Alexander Wrabetz Hochachtung zollen: Nicht für das ORF-Programm freilich, das einiges zu wünschen übrig lässt (was sich auch in den Quoten niederschlägt). Aber die Art und Weise, wie es Wrabetz geschafft hat, sich binnen dreier Jahre vom fix erscheinenden Ablösekandidaten zum logischen Favoriten bei der Neubestellung der ORF-Spitze zu mausern, ist beachtlich.


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Dabei hilft Wrabetz nun auch eine exzellente Bilanz: 2008 und 2009 waren für den ORF Horror-Jahre. 2010 gelang der Turn-Around, 2011 verspricht, ein exzellentes Jahr zu werden. Natürlich haben dabei auch jene insgesamt 160 Millionen Euro geholfen, die die Bundesregierung in Form einer Art Umstrukturierungshilfe nachschoss. Ohne diese hätten die Zahlen sicher deutlich grimmiger ausgesehen.

Nun wird es darauf ankommen, wer noch gegen Wrabetz in den Ring steigt. Die frühe Festlegung der SPÖ auf Wrabetz macht es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass sich eine nennenswerte Alternative findet. Auch wenn einige in der ÖVP kurioser Weise Gerhard Zeiler (immerhin früher ein "roter" ORF-General, unter dem die kommerzielle Ausrichtung begann) herbeisehnen, ist sehr unwahrscheinlich, dass dieser seinen Top-Job als Chef der RTL-Gruppe gegen die Niederungen der österreichischen Tagespolitik tauscht. Wrabetz könnte somit als erstem ORF-Chef seit Gerd Bacher das Kunststück gelingen, wiedergewählt zu werden.