365 Filialen vertreiben weltweit die Lush-Kreationen. | Erfolg mit handgefertigter vegetarischer Kosmetik.
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Wien. Rowena Bird hat sich einen Traum erfüllt. Die Schönheitstherapeutin wollte seit jeher eine eigene Kosmetiklinie produzieren - handgefertigt, vegetarisch und luxuriös. Mittlerweile leitet sie mit sechs Kollegen den britischen Kosmetikkonzern Lush mit weltweit 365 Filialen.
Der Tiefschlag 1994
Zuerst begann sie damit, ihre eigenen Kreationen in einer Hinterhofgarage bei Poole in England herzustellen, erzählt sie im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Mit von der Partie waren eine Hand voll Kollegen, die von der gleichen Leidenschaft ergriffen waren.
In den späten siebziger Jahren stieß sie zum Team von Mark Constantine, der neuartige Haar- und Schönheitsprodukte entwickelt hatte. Unter dem Namen "Cosmetics to Go" wurden diese per Postversand in alle Welt verschickt. Doch das 1988 an der Südküste Englands im Bade- und Erholungsort Poole gestartete Experiment scheiterte Ende 1994. Cosmetics to Go musste in Konkurs gehen. "Es war eine Katastrophe", sagt Bird heute. Doch sie und Constantine gaben nicht auf.
Nur vier Monate später wurde das britische Kosmetiklabel "Lush" aus der Taufe gehoben. Der erste Shop eröffnete in Poole. Die neuen unkonventionellen Kosmetikkreationen, die wie Delikatessen in einem Feinkostladen oder Süßwarengeschäft präsentiert wurden, sorgten für Aufmerksamkeit, so Bird. Seifen in riesigen Blöcken, sprudelnde Badekugeln, gefrorenes Dusch-Gelee und festes Shampoo - stark duftend und in intensiven Farben - wurden zu Marken.
Bereits 4000 Mitarbeiter
Die erste große Fabrik entstand in Dorset. Dort stellen mehr als 1000 Mitarbeiter 233 Produkte her. Weitere Manufakturen sind in Italien, Kroatien, Japan und Kanada. Weltweit gibt es mittlerweile 4000 Lush-Beschäftige. Stolz ist Bird darauf, dass die Fabrikate handgefertigt und vegetarisch sind.: "Außerdem lehnen wir Tierleid ab, daher verwenden wir nur Rohstoffe, mit denen keine Tierversuche durchgeführt wurden." Der Konzern schafft einen Jahresumsatz von 120 Millionen Euro und erwirtschaftet einen Gewinn, wie Rowena bestätigt.
Soeben wurde der erste Lush-Shop in der Wiener City eröffnet. Der Wermutstropfen für heimische Lush-Fans: Die an sich hochpreisigen Produkte sind um ein Drittel teurer als in England. Bird rechtfertigt dies mit den hohen Transportkosten und Abgaben.