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Von der Judo-EM zu Olympia

Von Tamara Arthofer

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Als die Nachricht durchsickerte, war die Aufregung groß: Die Wiener sollen (offenbar) bei der Volksbefragung im März auch dazu befragt werden, ob sie Olympische Sommerspiele haben wollen.

Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Natürlich: Immerhin hat man zuletzt in Österreich ja auch eine Fußball-EM (gemeinsam mit der Schweiz zwar, aber was heißt das schon?) derhoben, von Judo- über Handball- und Volleyball-EM (mit Tschechien) schon so manche Großveranstaltung über die Bühne gebracht. Mit Winterspielen ist man zuletzt grandios gescheitert, warum es also nicht stattdessen mit Sommerspielen versuchen? Lässt man außer Betracht, dass es ein gutes Thema ist, um von anderen abzulenken, können einem bei der Idee ja wirklich die Sternderl in die Augen steigen. Einigen anderen hat die Nachricht wohl Ringe unter diesen beschert. Das ÖOC gab sich einigermaßen überrascht, verwies zwar auf die grundsätzlich positiven Aspekte, aber auch auf die Kosten. Und wie man die Sport-Infrastruktur auf die Beine stellen will, müssen die Wiener ja nicht entscheiden. Die ist nämlich irgendwo zwischen nicht vorhanden und erbärmlich angesiedelt - das Stadthallenbad-Fiasko lässt grüßen. Alleine einen Standort für das Olympische Dorf zu finden, dürfte schwierig werden. Aber immerhin wären Olympische Sommerspiele in Wien eine Premiere: Noch nie haben solche in einem Land ohne Meereszugang stattgefunden, vielleicht macht das IOC ja eine Ausnahme. Aber so revolutionär muss es eigentlich gar nicht sein: Ab 2015 gibt es Europa-Spiele, vielleicht sollte man es einmal damit versuchen. Wenn das nach Judo-EM und den anderen Highlights nicht zu klein für Wien ist.