Der Transport von Gütern auf der Donau ist günstiger als auf der Straße oder Schiene, sagte gestern Staatssekretär Helmut Kukacka vor Journalisten. In den nächsten Jahren sollte daher in den Ausbau des Schiffsweges Donau investiert werden. Dafür, dass die Donau derzeit nur zu einem geringen Ausmaß als Transportweg genutzt wird, gibt es mehrere Gründe.
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Ein wesentliches Problem sei die stellenweise zu geringe Fahrtiefe, wie zum Beispiel in der Wachau oder bei Wien, erläutert Alexander Piekniczek, Geschäftsführer des Fachverbands der Schifffahrtsunternehmungen im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Die Schiffe könnten dadurch nicht voll beladen werden. Ein Problem, dem abgeholfen werden soll. Laut Kukacka sollen die Engpässe auf der Donau in den nächsten 12 Jahren beseitigt und das Verkehrsaufkommen von 12,3 auf 30 Mill. Tonnen gesteigert werden. Die Investitionen dafür werden sich auf bis zu 206 Mill. Euro belaufen.
Eine weitere Schwierigkeit sieht Piekniczek im Image der Schifffahrt, denn Schiffe seien natürlich langsamer als Lkw oder Züge. "Aber dafür kann man sich darauf verlassen, dass sie pünktlich ankommen". Zudem sei der Transport per Schiff nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger: "Ein Schubverbund kann ungefähr die Ladung von 800 Lastkraftwagen transportieren". Die Kosten für den Transport per Schiff würden aber nur etwa ein Drittel der Transportkosten per Lkw ausmachen, meint Piekniczek.
Flotter vorangehen soll es auf dem Wasser künftig auch mit Hilfe neuer Navigationssysteme. Auch die EU möchte den Güterverkehr verstärkt von der Straße auf die Gewässer verlagern und fördert daher die Entwicklung eines einheitlichen Wasserstraßen-Informationssystems. In Österreich arbeitet die Donau Transport und Entwicklungsgesellschaft mbH "via donau" in einer Testphase an dem Donau-Navigations-Projekt DORIS (via donau wurde 1999 vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie eingerichtet). Durch ein elektronisches Gerät an Bord der Schiffe können die Reedereien sehen, wo ihre Schiffe sind, der Zeitpunkt, wann das Schiff auf- und abgeladen werden kann, wird genauer planbar, die Schleusen können rationeller arbeiten und die Schiffe würden um 5 bis 10% weniger Treibstoff verbrauchen, erklärt Projektleiter Kurt Doringer von via donau.