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Von Rekordhitze, Preisschlachten und Marille-Ingwer-Geschmack

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Des einen Leid, des anderen Freud: Während die Hitze des vergangenen Sommers u. a. der Landwirtschaft zu schaffen machte, freute sich die Vöslauer Mineralwasser AG über durstige Kehlen. Das österreichische Unternehmen verbuchte im August 2003 nach eigenen Angaben einen "Rekordabsatz".


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"30 Tage - 30 Grad - 30 Mill. Liter" titelte Vöslauer im Rahmen der Pressekonferenz am Donnerstag. Insgesamt steigerte der österreichische Marktführer im Bereich Mineralwasser 2003 seinen Absatz inklusive seinem "Wellness"-Getränk "Balance" um 13,3% auf 230 Liter. Der vorläufige Umsatz belief sich auf 52,8 Mill. Euro - ein Plus von 10,2%. Vorstandsvorsitzender Alfred Hudler: "Das Betriebsergebnis hat sich nach oben entwickelt." Konkreter wollte er nicht werden.

Der Mitarbeiterstand hat sich von 2002 auf 2003 um 3 Personen auf 136 erhöht. "Das ist wenig, aber unser Bestreben ist es, immer effizienter zu werden. Wir versuchen, den Kostendruck in einem Rahmen zu halten", sagte Hudler. Stichwort Kostendruck: Das "Match", das sich die Lebensmittelketten Spar und Billa derzeit liefern, sei "für keinen lustig". Hudler befürchtet, die Preisschlacht werde noch "unlustiger". Vöslauer versuche, das Preisniveau zu halten. "Das braucht Zeit und Energien, um nicht zwischen die Fronten zu geraten."

Rund 20% der Produktion gehen in den Gastronomiebereich, 80% in den Handel. Während in der Gastronomie "nahezu ausschließlich" Glasflaschen verkauft werden, ist Vöslauer Mineralwasser im Handel ausschließlich in PET-Flaschen erhältlich. Pfandflaschen werden nicht wiederbefüllt, sondern zu "Schnitzel" und anschließend zu neuen Flaschen verarbeitet. "Ein unglaublicher Energieaufwand", kommentiert Franko Petri von Greenpeace gegenüber der "Wiener Zeitung". Beim Recycling werde wesentlich mehr Energie benötigt als bei der Wiederbefüllung.

Weiterhin ohne Partner

"Wir sind sehr stolz darauf, ein österreichisches Unternehmen zu sein - gerade in Zeiten, in denen der Ausverkauf österreichischer Unternehmen gang und gäbe ist", teilte Hudler mit. Der größte Vöslauer-Konkurrent - Römerquelle - wurde wie berichtet im vergangenen Sommer von Coca-Cola geschluckt. Die Vöslauer AG steht zu 99% im Eigentum der Getränkeindustrie Holding AG. Strategische Partnerschaften sind laut Hudler nicht geplant, auch wenn es "laufend Angebote" gebe. Im Ausland ist Vöslauer zur Zeit in 2 Märkten aktiv: Ungarn und Deutschland - weitere Expansionen sind nicht geplant. Hudler: "Wir wollen nicht auf 17 Baustellen sein."

Prädikat "Interessant"

Mit neuen Sorten möchte das Unternehmen ins Frühjahr gehen: So sind für "Balance" unter anderem die Geschmacksrichtungen Blutorange-Koreander und Marille-Ingwer geplant.