)
Blair will im Geist von New Labour weiterreformieren. | London. Jene Delegierte, die gehofft hatten, auf dem Labour-Parteitag von Tony Blair ein Datum für seinen angekündigten - und von vielen herbeigesehnten - Rückzug aus der Politik zu erfahren, wurden bitter enttäuscht.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Statt eines Exitszenarios servierte der britische Ministerpräsident und Labour-Vorsitzende seine neuen Zukunftspläne und strotzte dabei nur so vor Elan. Vor allem die Reformen im öffentlichen Sektor will er entschlossen angehen. Marktwirtschaft lautet die Maxime. Einem Linksruck, wie ihn einige in der Partei fordern, erteilte er in seiner Rede im südenglischen Brighton eine Absage.
Zur Modernisierung Großbritanniens sei "nicht weniger, sondern mehr New Labour" notwendig. Ähnlich hatte sich zuvor bereits Blairs Nachfolger auf Abruf, Finanzminister Gordon Brown, geäußert, der damit die Hoffnungen des nicht nur wegen des Irak-Krieges frustrierten Linksflügels auf einen programmatischen Neuanfang der Ära nach Blair dämpfte.
Diese ist aber ohnehin in weite Ferne gerückt. Blair hatte im Vorjahr ja nur angekündigt, dass er vor den nächsten Parlamentswahlen Platz machen werde. Und die sind erst 2009.