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Mitarbeiter: Wo liegen die Defizite? | Kritik an Trainern: "Unqualifiziert". | Wien. Weiterbildung ist heute mehr denn je unverzichtbarer Bestandteil des Alltagslebens. Dazu gehört auch der Bereich der Personalentwicklung. Ziel ist es, Kollegen und Teams dazu zu befähigen, ihre Aufgaben im Unternehmen erfolgreich und effizient zu bewältigen. Durch gezielte Förderung der Mitarbeiter sollen die Unternehmensziele - unter Berücksichtung der Bedürfnisse und Qualifikationen der Mitarbeiter - erreicht werden.
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In einer Bedarfsanalyse werden daher zuerst notwendige und geforderte Kompetenzen mit den aktuell vorhandenen verglichen. Neben den fachlichen Kompetenzen dürfen aber die sozialen (Führungsqualitäten, Teamfähigkeit, Konfliktmanagement) nicht vernachlässigt werden. Wo können die Ursachen der Defizite liegen?
Wissen (Wie transparent werden Entscheidungen kommuniziert?)
Wollen (Wodurch oder wie werden Mitarbeiter demotiviert?)
Können (Sind Mitarbeiter fachlich gut/ausreichend ausgebildet?)
Dürfen (Können die Mitarbeiter auch ihre Kompetenzen "leben"?)
In einem zweiten Schritt werden geeignete Schulungsmaßnahmen ausgesucht, um die Defizite zu beseitigen. Während große Unternehmen oft eigene Ausbildungsabteilungen haben, müssen sich vor allem kleinere Betriebe externe Trainer suchen.
Abenteuerliche Trainer
Das Personalmanagement beschäftigt sich häufig jedoch zu wenig mit dem Anbieter, den angebotenen Inhalten, Lehrmethoden und vor allem mit der Qualität des Trainers. Heute kann auf dem Bildungsmarkt beobachtet werden, dass sehr viele Trainer ohne entsprechende didaktische, erwachsenenpädagogische Ausbildung ihre Dienste anbieten. Es ist schon abenteuerlich, wie unstrukturiert der Unterricht vieler Trainer durchgeführt wird, wie Vorlesungen ohne Bezug auf die Teilnehmer gehalten werden, wie die Lernenden mit einem Bombardement von PowerPoint-Präsentationen konfrontiert werden, ohne mediendidaktische oder wahrnehmungs- und gedächtnispsychologische Gesetzmäßigkeiten zu bedenken. Besonders im Persönlichkeitsbildungsbereich (soziale, emotionale Kompetenzen) ist es schlimm; Nirgendwo sonst treiben sich so viele Schwätzer und selbst ernannte Psychologen herum.
Modernes Personalmanagement heißt deshalb, die für die Weiterbildung notwendige Qualität zu garantieren. Das bedeutet, eben nicht nur die fachlichen Qualitäten des Trainers, sondern auch seine didaktischen Kompetenzen zu überprüfen. Nur dadurch kann die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, dass der Personalentwickler eine Weiterbildungsmaßnahme organisiert, die sowohl für den Mitarbeiter als auch für das Unternehmen gewinnbringend ist.
Der Autor arbeitet seit 20 Jahren in der Personalentwicklung. Die ausführliche Fassung erscheint in der ASoK im Linde-Verlag.