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Nachdem Dienstagabend die Berichterstattung über den wieder einmal nicht stattgefundenen Stratosphären-Sprung ein jähes Ende nahm, stand nicht nur Felix Baumgartner vor einem Problem. Auch die Zuschauer mussten nun wichtige Entscheidungen treffen. Zum Beispiel wie man seinen (Fernseh-)Abend ohne diese Farce, die über mehrere Stunden live übertragen wurde, nun planen soll. Beim Zappen dann endlich die Erlösung - die Doku "Die Pillen-Tester" auf arte klang vielversprechend. Und schon die erste Aussage eines "Testers" amüsiert und schockiert zugleich. Weil der Student sein Leben genießen will und auch auf Urlaub fahren möchte, nimmt er regelmäßig an Medikamententests teil. Aber: "Für nur 200 Euro würde ich es nicht machen." Natürlich nicht. Schließlich ist er ein Pillen-Tester mit Anspruch und stellt seinen gesunden Körper nur für ein vierstelliges Honorar zur Verfügung. Ein anderer Proband hat weniger Ansprüche. Der Hartz-IV-Empfänger möchte als Tester lediglich sein Leben finanzieren. Dass er verbotenerweise gleich an mehreren Studien parallel teilnimmt, die das Ergebnis verfälschen können, ist ihm egal. "Ob Grippe oder Hämorrhoiden - Hauptsache es gibt ein paar Euro!" Probanden-Hopping nennt sich das. Immerhin will er ja "nicht klauen gehen". Sehr umsichtig. Es sind Dokumentationen wie diese, die einen beunruhigt vor dem TV-Gerät zurücklassen. Solche Menschen testen vorab Medikamente, die dann in den Handel gelangen? Na herzlichen Dank auch. Dann doch lieber Baumgartner.