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Das Projekt einer Privatuniversität im oö. Zell am Moos hat einen Rückschlag erlitten. Der Investor hat die Option auf den Kauf eines vorgesehenen Grundstücks Ende März auslaufen lassen, er sei aber weiterhin am Projekt interessiert. Initiator Hans Eicher zweifelt jedoch an der weiteren Absicht, die geplante Privatuni zu errichten.
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Die Privatuniversität der Bildungsmanagement AG sollte für "Angewandte Wirtschaft & Management" international konzipiert sein (die "Wiener Zeitung" berichtete exklusiv). Lehrpläne, die Voraussetzung sind für die Akkreditierung als Privatuniversität, gibt es noch nicht. Das Projekt sei "nicht ad acta gelegt", versicherte der Tiroler Investor Anton Pletzer gegenüber der Austria Presse Agentur.
Obwohl die Gemeinde Zell am Moos in Rekordzeit alle Widmungen und Genehmigungen fertig gestellt hatte, ließ sich Pletzer mit den Bauplänen Zeit. Die Option auf das Grundstück wurde Ende vergangenen Jahres um weitere drei Monate verlängert. Nun ist die Frist ausgelaufen. Pletzer teilte dem Notar des Eigentümers mit, dass man die Option nicht wahrnehme. Als Gründe wurden ungeklärte infrastrukturelle Fragen genannt. Hans Eicher ist indes als Vorstand der Bildungsmanagement AG zurückgetreten. Er hat Anfang April über den Notar vom Auslaufen der Grundstücksoption erfahren.
Zu seiner "höchsten Überraschung" habe es gar keinen Versuch gegeben, die Option zu verlängern, "obwohl das so vereinbart war", erklärt Hans Eicher gegenüber der "Wiener Zeitung". Da mit dem Verzicht auf die Kaufoption auch der "nicht mehr benötigte Raumordnungsbeschluss" retourniert wurde, so Eicher, "darf man davon ausgehen, dass keinerlei Absicht mehr vorhanden ist, in Zell am Moss eine Universität zu errichten. Eine andere Annahme wäre absurd." Eicher sieht seine "wirtschaftliche Existenz ernsthaft gefährdet", weil Pletzer Vereinbarungen nicht eingehalten habe. Eichers Angaben zufolge hätten die Projektvorlaufkosten, bevor die Betreibergesellschaft gegründet wurde, 2,5 Mill. Schilling betragen. Der komplette Projektaufwand habe bisher 5 Mill. Schilling betragen.
Nach Ostern soll es laut Pletzer einen Termin mit allen Beteiligten geben, bei dem die weitere Vorgangsweise besprochen werden soll.