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Vorbildlich, aber trotzdem beängstigend

Von Matthias Greuling

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Der Alltag in einer Kinderklinik, in der ein beherzter Oberarzt gegen Leukämie kämpft und die Eltern nicht nur gegen die Wut, dass ihre Kinder an Krebs erkrankt sind, sondern auch gegen die Vorwürfe, die sie sich machen. Haben sie etwas falsch gemacht, in der Ernährung oder Erziehung, dass ihre Kinder so schwer krank wurden? Danach eine neuartige Strahlenbehandlung in Heidelberg, bei der extrem wirksame Strahlen in einem millionenteuren Teilchenbeschleuniger erzeugt werden, um gezielt inoperable Tumore einzudämmen. Die Patienten müssen millimetergenau vermessen werden, damit der Strahl das kranke Gewebe trifft und nicht das gesunde zerstört. Eine Präzisionsarbeit, an der Dutzende Ärzte, Atomphysiker und Techniker arbeiten. Schließlich ein Roboter, der, von den feinfühligen Händen eines Arztes gesteuert, bei komplizierten Prostata-Operationen zum Einsatz kommt, um die Potenz bei Prostatakrebs zu erhalten - Hightech für den Sex.

Die Themenwoche auf 3sat zum Thema "Diagnose Krebs" ist eine tatsächlich vorbildliche Zusammenstellung interessanter Reportagen, die die hochkomplexen, modernen Behandlungsmethoden bei Krebs porträtieren. Dass dabei das unendliche Leid von Patienten und Angehörigen nicht ganz ausgespart werden kann, macht die Themenreihe aber auch zu einem Horror-Trip für Hypochonder. Die Filme zeigen zwar, dass Krebs durchaus heilbar ist, aber zum Angst-Abbau vor dieser Krankheit tragen sie leider nicht bei.