Zum Hauptinhalt springen

Vormacht der Autobauer in der Slowakei wackelt

Von WZ-Korrespondentin Karin Bachmann

Wirtschaft

Samsung löst VW als größtes Unternehmen im Land ab. | Bratislava. In der slowakischen Industrielandschaft bahnt sich eine Kehrtwende an. Nach Informationen des Fachmagazins "Revue priemyslu" hat der koreanische Unterhaltungselektronikkonzern Samsung den deutschen Fahrzeughersteller Volkswagen als größtes Unternehmen abgelöst. VW war seit der Eigenständigkeit der Slowakei 1993 ununterbrochen an der Spitze.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die Branche Automotive bleibt zwar das wichtigste wirtschaftliche Standbein, indem sie weiterhin mehr als ein Drittel zur nationalen Wertschöpfung beiträgt. Dennoch sind die Zeiten der vor einigen Jahren noch vielfach kritisierten "Auto-Monowirtschaft" offenkundig vorbei. Die Slowaken haben aus der jüngsten Krise der Autoindustrie und dem russisch-ukrainischen Gastransitstreit im Jänner 2009 gelernt und setzen mehr auf Innovation und nachhaltiges Wirtschaften, was auch österreichischen Betrieben zugute kommt.

Biomassekraftwerke aus Österreich

Längst werden im Nachbarland nicht mehr nur die meisten Autos je Einwohner weltweit gefertigt, die Slowakei hat angeblich auch die höchste Pro-Kopf-Produktion von Flachbildschirmen. Samsung wie auch die japanische Sony setzen auf die Herstellung von LCD-Monitoren. Die Koreaner produzieren außerdem LED-Monitore. Ihr Betrieb im südslowakischen Galanta ist mit mehr als 3000 Beschäftigten das größte Werk von Samsung in Europa, in dem rund zehn Millionen Flachbildschirme jährlich produziert werden.

Österreicher profitieren sich im ostslowakischen Verwaltungsbezirk Presov bei erneuerbaren Energien. Im Jänner ging in Bardejov das Biomassekraftwerk der Bioenergy Bardejov ans Netz, das 7000 Haushalte mit Energie und Fernwärme versorgt. Die Technologie kommt von der österreichischen Riegler & Zechmeister mit Sitz in Ybbs. In die Anlage wurden 32 Millionen Euro investiert. Ein Biomasseheizwerk der Wien Energie-Tochter Energiecomfort beliefert seit mehr als einem Jahr 9000 Wohnungen in der Westhälfte von Presov mit Wärme und Warmwasser.