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In den heimischen Klassenzimmern herrscht allzu oft "dicke Luft", wie Umweltmediziner warnen. Damit ist jedoch nicht der Zorn des Lehrkörpers ob der Ergebnisse der letzten Mathematikschularbeit oder der Oberstufengangster, der das Jausengeld kassiert, gemeint, sondern ganz buchstäblich die Luftqualität. Die Forscher maßen in knapp tausend Schulklassen die Luftgüte und kamen auf erstaunliche Ergebnisse. Das Raumklima ist in vielen Fällen zu trocken und zu warm, die Luft ist CO2-geschwängert. Die Werte seien "großteils weit von einer optimalen, gesunden Innenraum-Luftqualität entfernt", so der Umwelthygieniker Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien. Und das wirke sich auf das Wohlfühlklima in der Schule erheblich aus. Auch gesundheitliche Schäden sind nicht ausgeschlossen.
Dass es in der Schule - vor allem in Zeiten der mündlichen Prüfungen - zu vermehrten Schwällen heißer Luft kommt, ist ja nicht neu. Dass die Luft aber auch dann schlecht bleibt, selbst wenn in den Pausen ordentlich gelüftet wird, ist eine neue Erkenntnis. Doch die Schule ist damit nicht alleine. Auch Büros, Hotels, Gaststätten und Wohnungen sind mit Temperaturen jenseits der 22 Grad Celsius überheizt und oft zu trocken.
Vielleicht wäre es an der Zeit, über Gegenmaßnahmen nachzudenken. Statt über die Feinheiten der römischen Kriegsführung zu dozieren, könnte die Schule Lüftungstechnik und Heizungsregelung auf den Stundenplan setzen. Oder man verlegt Teile des Unterrichts an die frische Luft. Spaziergänge sollen ja die Denkfähigkeit durchaus anregen.