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Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat präsentierte gestern, Dienstag, eine neue, erweiterte Form der Vorsorgeuntersuchung, die schon ab Freitag in Tirol und Vorarlberg eingeführt wird.
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Die Vorsorgeuntersuchung stand bis jetzt jedem Österreicher kostenlos zur Verfügung. Doch nur wenige haben sie in Anspruch genommen: Rund 28 Prozent in Westösterreich und weniger als 15 Prozent in Wien und Niederösterreich. Dieses Ergebnis ist für Rauch-Kallat alles andere als zufriedenstellend. Ab Herbst soll jeder Sozialversicherter einen Einladungsbrief zur Erstellung eines "Risikoprofils" erhalten. Alle Menschen über 40 im zweijährigen Intervall, alle unter 40 im dreijährigen. Außerdem wird das Vorsorgepaket erweitert: um die Hautkrebsvorsorge, Paradontalerkrankungen, Glaukom ("Grüner Star"), Hörminderung, Hörverlust und altersbedingte Sehschwäche.
"Die neue Methode setzt vor allem auf einen guten Arzt-Patient-Kontakt", erklärte Christoph Hörhan, Pressesprecher von Rauch-Kallat gegenüber der "Wiener Zeitung". Risikopotentiale, wie Rauchen, schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung sollen so in Zukunft früher registriert werden.
Die neue Vorsorgeuntersuchung beruht auf einem Vertrag zwischen dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger und der Ärztekammer.
30 Mio. Euro stehen dem Gesundheitsministerium jährlich für Präventivmedizin zur Verfügung. Der Arzt erhält 75 Euro pro Patient für die erste Basisuntersuchung. Der erhebliche Kostenaufwand für die Gesundheitsaktion ist für Hörhan gut investiert. Denn "Vorsorgemedizin zahlt sich aus", und gute Leistungen gebe es eben nicht umsonst.