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Auch Analysten sehen die Wachstumsaussichten des Airports im Aktienpreis nicht ausreichend berücksichtigt.
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Wien/Schwechat. Der Flughafen-Wien-Vorstand rät den Aktionären von der Annahme des Aufstockungsangebots des australischen Pensionsfonds IFM ab. In seiner am Mittwoch veröffentlichten - aktienrechtlich vorgeschriebenen - Stellungnahme zum freiwilligen öffentlichen Angebot für bis zu 10 Prozent des Grundkapitals - es läuft noch bis 28. April, geboten sind 100 Euro pro Aktie - weist der Vorstand auf die guten Wachstumsaussichten hin, die im Aktienkurs nicht adäquat berücksichtigt seien.
Insbesondere die jüngst erfolgte Aufstockung der Anteile am rasch wachsenden und profitablen Flughafen Malta hätte bereits zu einer signifikanten Erhöhung der Erwartungen für 2016 bei Umsatz und Gewinn geführt.
Auch das vor kurzem bekanntgegebene Investitionsprogramm bis 2023 für die Terminalerweiterung werde künftig zu höheren Erlösen und einer verbesserten Rentabilität führen. Weiters weist der Vorstand darauf hin, dass es in Zukunft durchaus auch zu höhere Dividendenausschüttungen kommen könnte.
Für Arbeitnehmer, Kunden und Gläubiger sei durch das Angebot zwar derzeit keine Verschlechterung zu erwarten, die weitere Reduktion des Streubesitzes werfe allerdings grundsätzliche Fragen in Bezug auf Kapitalmarktstrategie und -präsenz des Unternehmens auf. Letztendlich müsse aber jeder Aktionär selbst abschätzen, ob das Angebot für ihn vorteilhaft ist oder nicht, so der Vorstand. Der Aufsichtsrat schloss sich der Stellungnahme des Vorstandes an.
Auch die Analysten der Citigroup hatten zuletzt die vom Flughafen Wien angekündigte Modernisierung von Terminal 2 und den geplanten Ausbau von Terminal 3 sowie die Aufstockung am Malta Airport positiv bewertet ihr Kursziel für die Aktie von 91 auf 110 Euro angehoben. Die Einstufung "neutral" wurde bestätigt. Die Citi-Analysten halten es für möglich, dass IFM das Angebot noch erhöhen wird.
Schon kurz nach Veröffentlichung des IMF-Angebots hatte der Flughafen-Aktionär Petrus Advisers - das Unternehmen hält weniger als 2 Prozent - das Gebot von 100 Euro je Aktie als "unzureichend", abgelehnt. Das Angebot komme in einer "Phase einer kurzfristigen Unterbewertung der Flughafen-Aktie, im Nachgang zu deren ATX-Ausschluss", beklagte Petrus Advisers damals in einer Aussendung. IFM würde mit einem 40-Prozent-Anteil den Aktienhandel des Flughafens "unnötig austrocknen".
Neben dem 29,9-Prozent-Anteil der Australier gehört der Flughafen noch zu jeweils 20 Prozent Wien und Niederösterreich, 10 Prozent hält eine Mitarbeiter-Privatstiftung und 20 Prozent befinden sich im Streubesitz.
Das Nettoergebnis des Flughafen Wien hatte 2015 um 20 Prozent auf knapp mehr als 100 Millionen Euro zugelegt. Die Dividende erhöhte sich um 21 Prozent auf 2 Euro je Aktie.
Der Flughafen Wien hat im ersten Quartal 2016 die Zahl der abgefertigten Fluggäste um 2,3 Prozent auf knapp 4,4 Millionen gesteigert. Das Cargo-Volumen (Luftfracht und Trucking) stieg von Jänner bis März um 2,0 Prozent auf 64.548 Tonnen.