Sollte dies notwendig sein, könnte das Lehrlingspaket von den bisher geplanten 3.000 Plätzen auf 4.000 Stellen ausgedehnt werden, kündigte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein gestern an. Über die Finanzierung dessen wollte er allerdings nicht sprechen.
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"Ich könnte vielleicht, will es aber nicht." Bei seiner Bilanzpressekonferenz wollte Martin Bartenstein keine Details über die Finanzierung eines erweiterten Lehrlingspakets nennen. Eines stellte er allerdings klar: Es würden sich "durch Umschichtungen" Wege finden, zu den ursprünglich geplanten 3.000 Schulungsplätzen tausend weitere Stellen zur Verfügung zu stellen. Bereits 3.111 Jugendliche seien mit Ende Oktober in Lehrgängen oder Orientierungskursen untergebracht gewesen.
Dominierend bei der Präsentation des ÖVP-Arbeitsmarktprogramms, das Bartenstein gemeinsam mit Obmann Wolfgang Schüssel vorstellte, waren aber bekannte Themen. Schüssel sprach von einer "günstigen Entwicklung" am Arbeitsmarkt, da noch nie so viele Menschen in Beschäftigung waren. Der "Schönheitsfehler" dabei sei die Arbeitslosigkeit. Dieser werde mit Jugendbeschäftigungs- und Konjunkturbelebungsprogrammen begegnet. Abermals plädierte Schüssel für einen Anspruch für Eltern auf Teilzeitarbeit bis zum sechsten Lebensjahr des Kindes und für eine Berücksichtigung vor allem älterer ArbeitnehmerInnen bei einer Lohnnebenkostensenkung.
Kritik kam von SPÖ und Gewerkschaft. Schüssel nehme das Problem der Arbeitslosigkeit nicht ernst, meinte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures. Und der Leitende ÖGB-Sekretär Richard Leutner warf der Regierung vor, mediale Beruhigungspillen auszuteilen.
Anders sieht dies Bartenstein. In zwei Worte fasste er sein persönliches Resümee der Arbeit in Schüssels "Kompetenzteam": "Super war's."