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VP-Liste: "Schwarz, stark, weiblich"

Von Alexandra Grass

Politik

Neben "bewährten Kräften" präsentierte die ÖVP Donnerstag Mittag nach dem Bundesparteivorstand vier neue Frauen als Kandidatinnen auf der Bundesliste für die Nationalratswahl am 3. Oktober · "der | besseren Liste" für "das bessere Programm", wie Parteiobmann Wolfgang Schüssel betonte. "Schwarz, stark, weiblich" laute die Devise, mit der man ein "Signal an die Frauen" setzen möchte. Zum | Wahlkampfauftakt lud der VP-Chef am Abend in die Politische Akademie · ob des Regens feucht-fröhlich die Stimmung.


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Die vier "Neuen" · Martina Pecher, Ulrike Baumgartner Gabitzer, Johanna Mikl-Leitner, Karin Hakl · stünden alle "mit beiden Beinen im Berufs- und Familienleben", betonte Schüssel und versuchte,

das der ÖVP oftmals "angedichtete Zerrbild vom Heimchen, das sich scheu um Herd verdrückt", zu entkräften. "Großen Respekt" habe er trotzdem vor allen Frauen, die als Hausfrauen ihre Arbeit

verrichten. "Die ÖVP steht für Wahlfreiheit und für ein modernes, partnerschaftliches Gesellschaftskonzept", versicherte Schüssel.

Angeführt wird die Bundesliste von Schüssel selbst · ihm folgen Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer, Staatssekretärin Benita-Maria Ferrero-Waldner und der frühere Kärntner Landeshauptmann

Christoph Zernatto, den der VP-Chef als "Bereicherung für die Liste" sieht und der mit einem sicheren Abgeordnetenmandat im Nationalrat rechnen könne.

Die 42jährige Pecher, Listen-Fünfte und Geschäftsführerin der Wiener Konservenfabrik "Inzersdorfer" möchte den "Frauen zeigen, dass mann beides haben kann" · Familie und Beruf. Sie ist (als einzige

der vier "Neuen") seit zwei Wochen Mutter und kann trotzdem · nämlich mit Hilfe ihres Mannes und einer Kinderfrau, wie sie anmerkte · ihren Karriereplänen nachkommen. Sie will sich auch für die

Integration der osteuropäischen Länder in die EU stark machen.

FP- und VP-Versprechen auf Kosten der Jugend

Klima warnt vor Schwarz-Blau

Vor der "gefährlichen Drohung" eines "ÖVP-Kanzlers mit blauer Unterstützung" warnte Bundeskanzler Viktor Klima Mittwoch Abend beim Wahlkampfauftakt der SPÖ Wien in der Millennium City. In der Kür

von Thomas Prinzhorn zum FPÖ-Spitzenkandidaten sieht der Kanzler eine Stärkung für eine Schwarz-Blau-Konstellation.

Und auch eine zweite Facette der Prinzhorn-Bestellung kommentierte der SPÖ-Chef: "Wenn es Seriosität in der Politik gibt, dann ist das eine klare Entscheidung dafür, dass der Landeshauptmann von

Kärnten in der Landespolitik bleibt und nicht in der Bundespolitik zur Wahl steht". Prinzhorn selbst hatte in einem "Presse"-Interview gemeint, er wolle Kanzler werden, schränkte aber ein auf

den Fall, "dass Jörg Haider in Kärnten bleibt, das haben die Kärntner zu entscheiden".

Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Häupl zweifelt nicht daran, dass es · falls rechnerisch möglich · zu einer schwarz-blauen Koalition kommen wird. Prinzhorn sei ein "deutliches

personelles Angebot an die ÖVP". Dieser sei nämlich ein Mann, der sich mit der ÖVP immer gut verstanden und für die Wirtschaft agiert habe · etwa indem er 1.500 Menschen aus seinem eigenen Betrieb

hinausgeworfen habe. Prinzhorn sei ein "Neo-Liberalist", der als Mitglied der sogenannten "Partei des kleinen Mannes" offensiv gegen diesen auftrete.

Die SPÖ kämpfe bei dieser Nationalratswahl dafür, "dass Österreich eine radikale Wende erspart bleibt". Diese würde nämlich nur "einen NATO-Beitritt, Sozialabbau, Verschwendungspolitik für die

Reichen und ein neues Sparpaket" bringen. Ein VP-Kanzler "mit blauer Unterstützung" wäre, so Klima, eine "gefährliche Drohung".

Angesichts der Wahlversprechungen von ÖVP und FPÖ warnte Klima: "Wer heute das Geld für teure Wahlzuckerl verschwendet, gefährdet die soziale Sicherheit und die Pensionen von morgen." ÖVP und FPÖ

würden "Politik auf Kosten kommender Generationen" betreiben.