VP-Vizechefin Elisabeth Gehrer traut den Umfragen, die die VP vorne sehen, nicht. "Ich bin nicht euphorisch. Für mich ist noch alles offen", meint sie im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Obwohl man sich beim Koalitionspartner nicht festlegen will, geht Gehrer deutlich auf Distanz zur FPÖ. "Mit der Knittelfelder Partie ist keine weitere Zusammenarbeit möglich. Die haben unser Vertrauen zerstört, sie können keine Partner mehr sein. Haupt muss wissen, ob er an der Spitze ist, oder nur für Haider die Kartoffeln aus dem Feuer holt." Mit Jörg Haider als Parteiobmann wäre eine Regierungsbildung ausgeschlossen. Leute wie Ewald Stadler seien untragbar.
Eine Zusammenarbeit mit der SPÖ hänge von deren Reformfreudigkeit ab. Sie hält das Spitzenquartett Gusenbauer, Broukal, Petritsch, Knoll für "okay". Mit den Grünen gäbe es in Umweltfragen Berührungspunkte, auch habe sie mit Eva Glawischnig eine gute Gesprächsbasis. Das Problem: "Die Grünen sind eine Verhinderungspartie geworden."
Die Entscheidung für Karl-Heinz Grasser als unabhänigen Fachmann sei richtig, auch wenn Gehrer eher Leute schätzt, "die sich zu einer Gesinnungsgemeinschaft bekennen". Zur ultimativen Koalitionsbedingung werde er aber garantiert nicht: "Niemand von uns hat ein sicheres Ticket."