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VW bügelt Absatzschwund in Südeuropa locker aus

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Allen Schadstoffwarnungen zum Trotz steigt der Anteil der Diesel-Pkw weiter.


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Wolfsburg/Salzburg.

VW hat im ersten Halbjahr seine Absatzeinbußen in den schuldengeplagten südeuropäischen Ländern ausgebügelt und weltweit zehn Prozent mehr Autos seiner Kernmarke Volkswagen ausgeliefert. Rund um den Globus seien 2,79 Millionen VW-Pkw in Kundenhand übergeben worden, teilte Europas größter Autobauer am Dienstag in Wolfsburg mit. Vor allem in Osteuropa, China und in Nordamerika fand VW in den Monaten Jänner bis Juni deutlich mehr Käufer für seine Fahrzeuge als im Vorjahreszeitraum. Größter Absatzmarkt für Volkswagen war China mit fast einer Million verkaufter Pkw. Die Auslieferungen stiegen dort in der ersten Jahreshälfte allein um 15 Prozent.

Auch im Juni trotzte VW mit einem Absatzzuwachs um 13,7 Prozent auf 498.600 Pkw der Absatzkrise, in der andere Massenhersteller wie Opel, Fiat und Peugeot Citroën im Zuge der Schuldenkrise vor allem in Griechenland, Italien und Spanien stecken und Einbußen von teilweise mehr als 20 Prozent hinnehmen mussten. Auch VW bleibt aber vorsichtig: "Die erheblichen Unsicherheiten in Europa bleiben begleiten uns ins zweite Halbjahr", sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler.

Österreich bleibt auf Rekordniveau des Vorjahres

Die am Dienstag in Wien heute offiziell veröffentlichen Marktzahlen für das erste Halbjahr 2012 bestätigen die weiterhin hohe Nachfrage nach Pkw-Neuwagen in diesem Jahr. Mit knapp 187.000 Zulassungen liegt der Pkw-Gesamtmarkt nur um 0,3 % unter dem Rekord des Vorjahres.

Die Lust zum Autokauf ist in Österreich weiterhin sehr hoch. Die Gründe dafür sieht man beim Importeur Porsche Salzburg einerseits in den weiterhin sehr niedrigen Spar- und Finanzierungszinsen, die den Umstieg auf langlebige Konsumgüter, wie das Automobil, fördern. Andererseits tragen die anhaltend hohen Treibstoffpreise und das Angebot an neuen, verbrauchsarmen Modellen weiterhin zur positiven Neuwagen-Absatzentwicklung bei.

Im Monat Juni wurden in Österreich 33.068 Pkw-Neuzulassungen registriert, um 3,3 % mehr als im Vorjahr. Dabei konnten die Marken des Volkswagen-Konzerns - inklusive der Sportwagenmarke Porsche, die per August vollständig in den VW-Konzern eingegliedert wird - ihren Marktanteil um 2,7 Prozentpunkte auf fast 37 Prozent steigern. Die Kernmarke VW erreichte dabei einen neuen Stückzahlenrekord, obwohl der Topseller Golf im Spätherbst von der siebenten Modellgeneration abgelöst wird. Starke Zuwächse gab es auch für die Konzernmarken Audi und Skoda.

Die wesentlich Markttrends im ersten Halbjahr: Drei Viertel aller Neuwagenkäufer schlagen in der Kategorie Klein- bis Kompaktwagen zu, nur knapp 4 Prozent entfallen auf die Ober- und Luxusklasse. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller verkauften Pkw in Österreich ging nach fünf Monaten weiter zurück auf 137g/km. Der Boom bei den SUV - auch dort vor allem bei den kompakten - geht weiter, ihr Anteil stieg auf 18 Prozent. Und allen Alarmmeldungen über schädliche Abgase zum Trotz: Der Anteil der Neuwagen mit Dieselmotor stieg um fast drei auf 55 Prozent.