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Wahl-Showdown im Wilden Westen

Von Peter Wütherich

Politik

Clinton, Obama umwerben Latinos. | Washington. (afp) Der Wahlkampf-Treck zieht weiter, er wagt sich tief hinein in den Wilden Westen. Wie die Pioniere der amerikanischen Gründerzeit beackern Hillary Clinton und Barack Obama im Wüsten- und Glücksspielstaat Nevada unbekanntes Gelände. Dort finden am Samstag die nächsten Vorwahlen der Demokraten statt, Nevada und seiner bunt gemischten Bevölkerung kommt damit erstmals überhaupt eine wichtige Rolle im komplizierten Wahlprozess in den USA zu.


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Die Parteiführung in Washington hat dem Bundesstaat heuer eine Schlüsselrolle bei der Kandidatennominierung eingeräumt, um den Stimmen der schnell wachsenden Latino-Bevölkerung mehr Gewicht zu geben.

Der Wahlkampf wird bunter. Obama baut eigens für die Klientel in Nevada spanische Textpassagen in seine Wahlkampfreden ein, Clinton kostete dieser Tage in einem mexikanischen Imbiss würzige Taco-Sandwichs und besuchte eine Einwandererfamilie.

In den USA haben die spanischsprachigen Zuwanderer aus Lateinamerika und deren Nachkommen inzwischen mit knapp 15 Prozent die Afroamerikaner als zweitgrößte Bevölkerungsgruppe abgelöst. In Nevada ist sogar jeder Vierte der zweieinhalb Millionen Einwohner ein Latino.

"Für die Latinos ist die Wahl in Nevada eine beispiellose Möglichkeit zur Einflussnahme, das hatten sie noch nicht oft", sagt Politikprofessor Louis DeSipio von der Universität Kalifornien in Irvine. "Sie stellen dort einen guten Teil der Wählerschaft bei den Demokraten, und ihre Präferenz wird beeinflussen, wer schließlich gewinnt."

Clinton und Obama umwerben die Latino-Klientel in Nevada gezielt mit spanischsprachigen Fernsehspots. "Hier kann schon die Vorentscheidung fallen, keine Frage", sagt Politikexperte Kenneth Fernandes von der Universität Nevada in Las Vegas. "Das Problem ist: Latinos sind politisch nicht so klar festgelegt."

Beobachter rätseln, wie vor allem der Afroamerikaner Obama bei der Minderheit ankommt. Untersuchungen von Wahlen in Kalifornien etwa legten den Schluss nahe, dass Latinos unterdurchschnittlich häufig für afroamerikanische Kandidaten stimmten. US-Soziologen beobachten zwischen beiden Minderheiten seit langem unterschwellige Rivalitäten.