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"Wähler von VP und Grünen haben vieles gemeinsam"

Von Walter Hämmerle

Politik

Die Möglichkeit von Schwarz-Grün - obwohl von manchen in der ÖVP halblaut angedacht - scheint aufgrund des Neins der Grünen so gut wie ausgeschlossen. Der ehemalige Wiener VP-Chef Bernhard Görg plädiert dennoch für eine mittelfristige gegenseitige Annäherung.


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Eine schwarz-grüne Koalition sei "nach menschlichem Ermessen derzeit auszuschließen", verkündet der Grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen im aktuellen "News". Allenfalls werde es mit der ÖVP Sondierungsgespräche geben, seine Vorliebe für Rot-Grün sein jedoch allgemein bekannt.

Für das Öffnen einer schwarz-grünen Option plädiert hingegen Bernhard Görg im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" am Rande einer Veranstaltung des Management Clubs zum Thema "Eliten". Die Grünen seien, ist Wiens ehemaliger Vizebürgermeister überzeugt, von ihren politischen Grundüberzeugungen her sehr viel bürgerlicher als etwa die Freiheitlichen. Insbesondere zwischen den Wählern von ÖVP und Grünen gebe es ein erhebliches Maß an "gemeinsamen Werthaltungen".

Tiefe Gräben zwischen den Funktionären

Eine Regierungszusammenarbeit von Schwarz-Grün zum jetzigen Zeitpunkt scheitere trotz dieser Gemeinsamkeiten jedoch an den "tiefen Gräben", die die Funktionäre der beiden Parteien trenne. So sieht Görg die Funktionäre der Grünen sehr viel stärker im "ideologisch linken Eck verankert" als deren Wähler.

Trotzdem ist Görg davon überzeugt, dass eine mittelfristige Annäherung im Interesse sowohl von Grünen als auch der ÖVP liege. Beide Parteien könnten nicht daran interessiert sein, sich langfristig nur an einen potentiellen Koalitionspartner zu binden. Für die Volkspartei müssten die Stadtparteien, vor allem die Wieenr ÖVP, die Rolle eines Brückenbauers übernehmen.

Umfragen zu den Wiener Gemeinderatswahlen im März 2001 haben gezeigt, dass der Wählerwettbewerb vorwiegend zwischen SPÖ und FPÖ auf der einen und ÖVP und Grünen auf der anderen Seite stattgefunden hat.