Der Wahlkrimi um die Stimmenauszählung in Florida, wo es vor vier Jahren um die US-Präsidentschaft ging, hat heuer seine Wiederholung im Bundesstaat Washington gefunden, wo das Gouverneursamt, über das sich die Republikaner gefreut haben, doch noch an die demokratische Kandidatin Christine Gregoire fallen könnte.
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Am Wahlabend, am 2. November, hatte der republikanische Kandidat Dino Rossi einen äußerst knappen 261-Stimmen-Vorsprung gehabt - bei rund 2,9 Millionen Wählern. Dieser Vorsprung schmolz aber bei den Nachzählungen dahin, die bei so einem knappen Ergebnis automatisch durchgeführt werden müssen. Nach der ersten Nachzählung hatte Rossi nur noch mit 42 Stimmen geführt.
Am Mittwoch hatte der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates entschieden, dass einige hundert Wahlkartenstimmen im überwiegend demokratischen Wahlbezirk King County, die durch einen Computerfehler nicht ausgezählt worden waren, doch noch ausgezählt werden können. Doch schon zuvor hatte die demokratische Kandidatin für das Gouverneursamt nach der zweiten Nachzählung einen ganz knappen Vorsprung vor dem Republikaner Rossi erreicht. Sie lag um ganze zehn Stimmen vor ihrem Gegenkandidaten.
Beobachter erwarten, dass Gregoires Vorsprung durch die Auszählung der bisher nicht berücksichtigten Wahlkarten noch etwas größer wird.
Aber die Republikaner geben sich noch nicht geschlagen. Rossi überlegt weitere gerichtliche Schritte, durch die das endgültige Wahlergebnis noch weiter verzögert werden könnte. Die Zeit drängt jedenfalls, denn am 12. Jänner soll der neue Gouverneur von Washington angelobt werden.