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Wahlverlierer in Sri Lanka soll vors Kriegsgericht - Fonseka verhaftet

Von WZ-Korrespondentin Agnes Tandler

Politik

Ex-General Sarath Fonseka knapp zwei Wochen nach der Wahl verhaftet. | Familie bangt um das Leben des Oppositionspolitikers. | Neu Delhi. Sie hätten ihn aus dem Haus geschleift "wie ein Tier", sagt die Frau von Sri Lankas Oppositionspolitiker Sarath Fonseka. Der Ex-General war am Montagabend in Colombo verhaftet worden. Die Regierung wirft dem früheren Armeechef Staatsverschwörung vor und will ihn vor ein Militärgericht stellen. Fonseka hatte die Wahlen am 26. Januar gegen den amtierenden Präsidenten Mahinda Rajapakse mit deutlichem Abstand verloren. Doch noch vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses schlossen Regierungstruppen Fonseka einen Tag lang in einem Hotel in Colombo ein. Schon damals wurde darüber spekuliert, Fonseka könne verhaftet werden.


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Fonseka hatte die Regierung beschuldigt, die Wahl manipuliert zu haben, und gerichtliche Schritte angedroht. Kurz vor seiner Festnahme hatte der Oppositionspolitiker zudem erklärt, er werde aussagen, falls es zu einer internationalen Untersuchung zu Kriegsverbrechen in Sri Lanka komme.

Präsident Rajakapse und sein früherer Militärchef Fonseka hatten vor vier Jahren die Armee in einen unerbittlichen Feldzug gegen die tamilische Separatistenbewegung, LTTE, besser bekannt als die "Tamil Tiger", geschickt und den Kampf gegen die skrupellose Rebellenorganisation im Mai 2009 gewonnen. Doch die früheren Verbündeten entzweiten sich nach dem Triumph rasch. Fonseka trat als Oppositionskandidat gegen Rajapakse in der erste Präsidentenwahl nach Ende des fast 26-jährigen Bürgerkrieges an.

Fonsekas Familie bangt nun um das Leben des Ex-Militärs. "Ich weiß nicht, wo er ist und wo sie ihn hingebracht haben", schreibt seine Tochter Aparna im Internet. Viele Oppositionspolitiker, Menschenrechtler und Journalisten haben in den letzten Jahren die Insel verlassen, weil sie um ihr Leben fürchteten. Die Regierung in Colombo steht wegen Korruption, Medienzensur und Menschenrechtsverletzungen in der internationalen Kritik. Demonstrativ hatte sich vor der Wahl die frühere Präsidentin des Landes, Chandrika Kumaratunga, die zu Rajapakses Partei gehört, für Fonseka stark gemacht, statt den Spitzenkandidaten ihrer eigenen Partei zu unterstützen. Sie sei sehr besorgt über die Gewalt, Einschüchterung und Korruption, erklärte sie. Präsident Rajapakse soll mehr als 500 seiner Verwandten und Freunde Regierungsposten verschafft haben. Sein Kabinett ist mit über 100 Mitgliedern eines der größten der ganzen Welt.