Fingerabdrücke sind eine heikle Sache. Bisher sind sie uns ja fast nur nach Morden und Einbrüchen begegnet. Daher erwecken sie naturgemäß unangenehme Assoziationen. Seit einigen Jahren muss man aber auch seine Finger zeigen, wenn man in die USA einreist. Worauf manche den USA ihren Mittelfinger gezeigt haben; die meisten anderen haben sich jedoch rasch an die kurze Prozedur gewöhnt. Sie ist weit weniger ärgerlich als das Verhör durch unfreundliche amerikanische Immigrations-Beamte und als die weltweite Pflicht, auf Flughäfen Gürtel, Uhren, Jacken und oft sogar Schuhe ablegen zu müssen oder sich gar am ganzen Körper betasten zu lassen. Was aber interessanterweise kaum Protest ausgelöst hat.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Künftig müssen wir auch beim Erwerb eines Passes und vermutlich bei jedem Grenzübertritt unsere Zeigefinger zeigen. Damit die Zusammengehörigkeit von Mensch und Pass geprüft wird. Zur Aufdeckung von Verbrechen dürfen die Abdrücke aber nicht verwendet werden! Womit der Datenschutz-Wahnsinn eine neue Dimension erreicht. Denn das Interesse, Mörder oder Einbrecher aus dem Verkehr zu ziehen, sollte eigentlich doch größer sein als das an der Verhinderung illegaler Grenzübertritte. Die ein bloßes Verwaltungsdelikt sind.
*
Apropos Wahnsinn: Die dritte Parlamentspräsidentin Glawischnig hat sich nicht geniert, einem Abgeordneten mehrere Ordnungsrufe zu erteilen, weil er von Gender-Wahnsinn gesprochen hat. Die Grünen sind wohl jene Partei, die Österreich auf schnellstem Weg in die Zeiten Metternichs zurückzubringen droht (in Sachen Grundrechte wie auch beim Lebensstandard). Der Schweizer Presserat hat hingegen gerade die Meinungsfreiheit mit der Begründung verteidigt, dass diese es auch erlaube, politisch Unkorrektes zu sagen oder zu schreiben.
*
In Afghanistan ist ein junger Mann von den offiziellen Gerichten zum Tode verurteilt worden, weil er einen islamkritischen Text aus dem Internet heruntergeladen hat.
Das wirft zwei Fragen auf: Was verteidigt die freie Welt eigentlich mit so viel Blutvergießen in diesem Land? Und was sagen all die Gutmenschen, die immer so tun, als wäre der heutige Islam "prinzipiell" eine tolerante Angelegenheit?