)
Strenge Regeln in Brüssel für Kommissar-Büros. | Wien/Brüssel. Sie haben Chancen, sie haben keine Chancen, sie haben Chancen.. . Die Debatte über Österreichs möglichen Beitrag - Wolfgang Schüssel und Alfred Gusenbauer - zu den beiden Top-Jobs der EU gleicht einem Ritual, dessen Prognosekraft allerdings bescheiden ist.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Von diesem Ratespiel unbeeinflusst zeigt sich dagegen Österreichs offizieller Kandidat für die EU-Kommission, Wissenschaftsminister Johannes Hahn. Sollte etwa tatsächlich Gusenbauer das Rennen machen, wäre Hahn automatisch aus dem Rennen - und zurück in Wien. Derzeit jedenfalls werkt Hahn an seinem künftigen Kabinett. Zuverlässiges darüber dürfte jedoch erst bekannt werden, wenn auch Hahns Ressort feststeht.
EU-Kommissare haben dabei - anders als etwa Minister - nur geringen Handlungsspielraum: Zunächst einmal darf das Kabinett nur sechs Personen umfassen zuzüglich einem persönlichen Assistenten, den sich der Kommissar frei aussuchen kann.
Von den sechs müssen mindestens drei, darunter der Kabinettschef oder sein Stellvertreter, aus anderen EU-Staaten als dem Herkunftsland des Kommissars kommen. Und das Kabinett muss "genderly balanced", also zwischen Männern und Frauen ausgewogen sein. Gemeinhin wird das so interpretiert, dass zumindest zwei von sechs Kabinettsmitglieders weiblich sein müssen.
Strasser traf Gusenbauer
Österreich ist nicht nur ein kleines Land, sondern geradezu fast schon ein Dorf. Entsprechend ließ sich auch ein Treffen zwischen Alfred Gusenbauer und Ernst Strasser, dem ÖVP-Fraktionschef im EU-Parlament, nicht vor der Öffentlichkeit verbergen. Ob die beiden über die Chancen des Ex-Kanzlers auf den Posten des EU-Außenministers gesprochen haben, blieb unter dem Deckel der Verschwiegenheit. Strasser und Gusenbauer sind einander beruflich auch über die Signa Holding von Rene Benko verbunden.