Euro könnte in den kommenden Wochen auf bis zu 1,50 US-Dollar steigen. | Neuseeland-Dollar zum Greenback auf 23-Jahres-Hoch. | Wien. Der Euro ist gleichzeitig Rücken- und Gegenwind ausgesetzt. Einerseits unterstützt die vor allem in Deutschland und Österreich gute Wirtschaftslage die Einheitswährung, andererseits belastet das ungelöste Problem der Griechenlandschulden.
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Was mit dem Ägäisstaat in den nächsten Wochen passieren werde, sei schlicht und einfach "nicht prognostizierbar", erklärt RBI-Analyst Jörg Angele im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Bei einer Umschuldung des Mittelmeerstaats könnte der Euro gegenüber dem US-Dollar zwischen 10 und 15 Cent an Wert verlieren.
Anziehende Konjunktur in der Eurozone
Wendet sich die griechische Tragödie doch noch zum Besseren, würden die "fundamental" besseren Konjunkturdaten in der Eurozone und die - im Vergleich zu den USA - höheren EZB-Leitzinsen wieder in den Vordergrund rücken, so der Experte von der Raiffeisen Bank International (RBI).
Aufgrund der Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) habe es der Dollar in den vergangenen Monaten generell "recht schwer gehabt", betont Devisen-Analystin You-Na Park von der Commerzbank. Und: Die expansive Politik der Fed sei noch nicht zu Ende. "Man kann noch nicht erkennen, wann die Zinswende in den USA kommen wird", sagt Park. In anderen Volkswirtschaften hingegen hat es bereits Zinserhöhungen gegeben.
Einen Vorgeschmack, wohin die Reise gehen könnte, liefert just ein im Weltmaßstab kleines Land am anderen Ende des Globus. Die Währung Neuseelands legte in den vergangenen Monaten einen wilden Ritt hin. Der neuseeländische Dollar wurde gegenüber dem US-Dollar deutlich stärker und notierte am Montag bereits bei 0,82 US-Dollar. Nur zwei Monate davor war die Währung noch bei 0,72 US-Dollar gelegen. Dieser Sprung bedeutet einen Wertgewinn von mehr als 13 Prozent.
Auch Brasilien undAustralien profitieren
Angetrieben wird das 23-Jahres-Hoch des neuseeländischen Dollars hauptsächlich von zwei Faktoren. "Sowohl die steigenden Rohstoffpreise als auch die asiatische Nachfrage spielen eine Rolle", so Park. Auch andere Volkswirtschaften wie etwa Brasilien und Australien profitierten von dem weltweiten Rohstoff-Trend.
Neuseeland exportiert in erster Linie landwirtschaftliche Produkte.