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Waidmanns Dank!

Von Andreas Rauschal

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Der Ruf der Jägerszunft war nicht immer der beste - nicht nur die gesammelten Werke von Manfred Deix geben darüber Aufschluss. Weil man sich den heimischen Tiererleger aber nicht ausschließlich als Betrunkenen vorstellen muss, der aus verirrten Wanderern Wildbret macht, wenn gerade keine Anfütterungs- und Korruptionsdeals zu schließen sind, rückte das ORF-Wirtschaftsmagazin "co" die Dinge wieder ins rechte Licht.

"Es mag vielleicht das Vorgehen schlecht sein, hier Menschen zu bestechen und anzufüttern durch Jagdeinladungen", so der Landesjägermeister des Burgenlandes, "aber deshalb ist die Jagd nicht schlecht" - schließlich sei die Regulierung des Wildbestandes auch deshalb vonnöten, um Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen und Waldpflanzen zu verhindern, wie der Beitrag den unwissenden Städter informierte. Der wesentliche Vorteil für uns alle sei allerdings wirtschaftlicher Natur. Mit 520.000 von 120.000 Jagdkarteninhabern erlegten Wildtieren und einem von "co" vorgerechneten Gesamtumsatz von knapp einer halben Milliarde Euro pro Jahr - "offiziell und versteuert!" - sorgt die Branche demnach für regelrechte Freudenschüsse am heimischen Finanzsektor.

Kurz: Es braucht gar keine Waffenlobbyisten und ihre lustigen Jagdurlaube, um den Rubel richtig rollen zu lassen. Denn die Rechnung ist klar: Geht’s dem Jäger gut, geht’s der Wirtschaft gut - geht’s uns allen gut! Operation Ehrenrettung gelungen. Der Waidmann dankt.