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Wallström, Margot

Von Martyna Czarnowska

Europaarchiv

Zu viel Eurospeak, zu viel Brüssel: Die für Institutionelle Beziehungen und Kommunikation zuständige Kommissarin Margot Wallström räumt Fehler in der Kommunikationsstrategie der EU ein. Die Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit war Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso so wichtig, dass er damit ein neu geschaffenes Ressort betraute.


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Österreich ist ein gutes Beispiel. Warum Kommunikation notwendig ist, zeigt sich dort etwa in den Ergebnissen der letzten Eurobarometer-Umfrage (siehe Artikel oben). Zwar steigt die Zustimmung zur EU wieder, doch bis vor kurzem gab es in Österreich mehr negative als positive Assoziationen zur Union. Und die Ablehnung gegenüber der nächsten Erweiterung ist in Österreich EU-weit am größten.

Sieben von zehn EU-Bürger-Innen wissen wenig oder nichts über die Europäische Union. Um dies zu ändern und die Skepsis gegenüber der Union zu verringern hat Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso das Ressort Institutionelle Beziehungen und Kommunikationsstrategie geschaffen. Mit der Leitung hat er Margot Wallström betraut - und sie auch gleich zur Vizepräsidentin ernannt.

Es sei höchst an der Zeit, dass es in der Kommission jemand Verantwortlichen für die Diskussion mit der Öffentlichkeit gebe, findet die 50-jährige Wallström. Der Brüsseler Behörde gehört die schwedische Sozialdemokratin bereits seit fünf Jahren an. "Kommissarin mit Biss" hatte Greenpeace die damalige Umweltkommissarin genannt. So hielt sie an ihren Plänen zur Chemikaliensicherheit trotz heftigen Widerstands aus Deutschland fest.

In Wallströms Lebenslauf wechselten sich politische Posten mit Jobs in der Wirtschaft ab. Nach zwei Jahren als Bankangestellte zog sie 1979 in den schwedischen Reichstag ein, kehrte 1986 ins Bankgeschäft zurück, um nur zwei Jahre später als Ministerin für Jugend-, Frauen- und Verbraucherfragen wieder in die Politik zu gehen. Bevor sie Ministerin für Kultur und später für Soziales wurde, war sie Exekutivdirektorin beim Regionalfernsehen. Im Jahr 1999 wurde die verheiratete Mutter zweier Kinder Mitglied der EU-Kommission unter Präsident Romano Prodi.