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Wampen mit und ohne Würde

Von Christina Böck

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Es gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen im weltweiten Netz, absurde Schönheitsideale zu erfinden. Etwa die "Bikini Bridge", die nur vollkommen ist, wenn Beckenknochen so weit hervorstehen, dass ein Spalt zwischen Höschen und Haut entsteht. Oder die "Collarbone Challenge", bei der man möglichst viele Münzen in ein ausgehungertes Schlüsselbein legt. Der neueste Trend ist das Aufspüren von "skinnyfat" Menschen. Also solche, die zwar schlank sind, aber trotzdem irgendwo an ihrem Körper Fettzellen erkennen lassen. Liebstes Beispiel: Das kleine Wohlstandswamperl von Ex-Magermodel Kate Moss.

Die ficht das natürlich nicht an, was kümmert Kate Moss ihr Bild in der Öffentlichkeit. Die hat ja schon so viele schöne Fotos von sich. Axl Rose ist da anders. Der möchte nun, dass Google Bilder von ihm aus dem Archiv entfernt. Die entstanden bei einem Konzert seiner Stammband Guns’n’Roses, und Rose sieht darauf aus, als hätte er sich vor dem Auftritt schon ein paar Kübel Hühnerflügerl von Kentucky Fried Chicken einverleibt. So dick will sich ein Rockstar nicht abgebildet wissen. Vor einiger Zeit hat bereits Popstar Beyoncé dem Nachrichtenportal Buzzfeed vorschreiben wollen, dass es bestimmte Fotos, die sie in Tanz-Aktion mit nicht immer lieblichen Grimassen zeigen, nicht mehr veröffentlichen soll. Scheint, als wären die Unterhaltungsgrößen schon so verwöhnt vom Gebrauch von Photoshop, dass sie nicht mehr akzeptieren wollen, dass sie bei der Arbeit vielleicht nicht makellos aussehen. Dafür aber authentisch. Sollten sich einmal ein Beispiel an Kate Moss nehmen.