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Wanderer, kommst du . . .

Von Francesco Campagner

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Der Nationalfeiertag, einst lediglich ein Tag für Wanderer und Naturfreunde, hat sich heuer im Gedankenjahr wieder mit Vehemenz in die Wahrnehmung aller Bürger gedrängt. Ganz gleich, ob man den Fernseher aufdrehte oder Radio hörte, Rot-Weiß-Rot war überall Programm. Radio Wien spielte Musik von Falco bis Hans Krankl. Nur eine Platte von Wolfgang Ambros ließ sich trotz aufopferungsvoller Suche der Moderatorin nicht und nicht finden.

Im Fernsehen war das Spektrum breiter: Frühschoppen, Bundesheer-Parade und Konzert hielten die Leute auf Trab. Echte Wandervögel waren dagegen chancenlos. Auch am Abend hatten es Naturfreunde schwer: Sollte man österreichische Bauern auf Brautschau begleiten (ATVplus) und so zumindest virtuell über Wiesen und durch Ställe flitzen? Oder das aufwändig gestaltete - allerdings mit Roland-Düringer-Humor durchtränkte - TV-Epos "Mutig in die neuen Zeiten" auf ORF 2 verfolgen? Da kam die fiktive Doku "Teilung am Fluss" auf 3sat ganz recht, die mit unserer Geschichte charmant-ironisch umging und eine rot-weiß-rote DDR namens ÖDR erfand.