Um die Formierung der Zivilgesellschaft geht es der Plattform "Demokratische Offensive", die die Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit kommenden Freitag in Wien organisiert. Die Forderung nach | einem Ausbau der demokratischen Grundrechte stößt jedoch auf geteilte Unterstützung.
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Zur Teilnahme aufgerufen sind all jene, die eine solidarische Gesellschaft und die Integration von ausländischen Bürgern in Österreich wollen. Im Unterschied zum "Lichtermeer" 1993, das als
Antwort auf das FPÖ-Volksbegehren "Österreich zuerst" ins Leben gerufen wurde und an dem mehr als 300.000 Menschen teilnahmen, gehe es nun um ein gesellschaftliches Signal, betonte Max Koch von SOS-
Mitmensch. Auf "Zahlenspielereien" dergestalt, wieviele Teilnehmer erwartet werden, will man sich nicht einlassen.
Bei der Auftaktkundgebung um 16 Uhr vor dem Parlament werden neben Migrantenorganisationen Vertreter aller Parteien · außer der FPÖ · Statements abgeben: Gertrude Brinek (ÖVP), Heide Schmidt (LiF),
Brigitte Ederer (SPÖ) und Alexander van der Bellen (Grüne).
Gefordert wird neben einem Anti-Diskriminierungsgesetz ein eigenes Staatssekretariat für Integration und das aktive und passive Wahlrecht für eingebürgerte Migranten auf kommunaler, Betriebs- und
Kammerebene. Renate Csörgits, Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des Gewerkschaftsbundes, ist davon überzeugt, dass ausländische Arbeitnehmer auch "ein Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrecht in
Betrieben" haben müssen. Das sei eine "zutiefst demokratische Forderung", erklärte Mit-Unterstützerin Csörgits gegenüber der "Wiener Zeitung". Ihre Kollegin vom ÖVP-nahen Arbeiter- und
Angestelltenbund, Gertrude Brinek, sieht das etwas anders und unterstützt das Verlangen nach demokratischen Grundrechten in differenzierter Form: "Durch ein neues Gesetz funktioniert Integration
nicht." Es müssten treffende Integrationsmaßnahmen an der Basis getroffen werden, etwa in Form von Sprachkursen.