Zum Hauptinhalt springen

Warten auf Quartalszahlen -Ruhige Börsenwoche in Wien

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Die abgelaufene Woche war am Wiener Aktienmarkt, abgesehen vom Höhenflug der Austrian Airlines, ziemlich ereignislos. Angesichts des Zickzackkurses der internationalen Börsen und der bevorstehenden Quartalsberichte heimischer Unternehmen übten sich die Investoren in vornehmer Zurückhaltung.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Ab Anfang November kommt eine geballte Ladung von Unternehmensnachrichten über das dritte Quartal auf die Anleger zu, die auch schon interessante Aufschlüsse für das gesamte Wirtschaftsjahr zulassen werden. Angesichts der schleppenden Konjunktur dürfen aber die Erwartungen nicht zu hoch angesetzt werden, obwohl generell permanente Kostensenkungsmaßnahmen und Produktivitätssteigerungen zur guten Unternehmensführung zählen.

Wie das Beispiel der verbesserten Gewinnaussichten der Austrian Airlines gezeigt hat, honoriert der Markt positive Meldungen unmittelbar mit steigenden Kursen. Von internationaler Seite hat der heimische Aktienmarkt keine Unterstützung bekommen. Vielmehr ist an den großen Börsen die Unsicherheit durch einzelne negative Firmennachrichten neuerlich geweckt worden. Allen voran waren dies die Gewinnwarnung der ABB, das schlechte Ergebnis der HypoVereinsbank und die schwachen Umsatzaussichten von Texas Instruments. Etwas in den Hintergrund gerückt sind zumindest vorerst einmal die belastenden Faktoren wie die schlechten ökonomischen Daten, die Furcht vor einem Irak-Krieg und die Angst um eine Banken- und Versicherungskrise in Deutschland.

Der Wiener Leitindex ATX, der im Vergleich zur Vorwoche zwischenzeitlich bis auf 1.063,67 Punkte (+1,4%) gestiegen war, hat in der Folge wieder nachgegeben und schloß die Berichtswoche mit 1.049,91 Zählern nur marginal (+0,06%) über der Vorwoche (1.049,25 Punkte). Der den Gesamtmarkt umfassende WBI ist hingegen um 0,22% auf 443,37 Punkte zurückgegangen. Wien hat sich damit besser entwickelt als die meisten europäischen Börsen, die Rückgänge bis zu 3% zu verzeichnen hatten.

Im prime market, dem Topsegment des Wiener Aktienmarktes, erhöhten sich Austrian Airlines um knapp 10%, wobei Gewinnmitnahmen einen noch stärkeren Anstieg verhinderten. Die heimische Fluggesellschaft profitierte von der Nachricht eines voraussichtlich höheren operativen Ergebnisses zwischen 35 und 40 Mio. Euro, statt der zuletzt prognostizierten 24 Mio. Euro. Deutlich fester präsentierten sich auch UIAG (+4,4%), VA Tech (+4%), Flughafen Wien (+4%), Wienerberger (+3,8%), OMV (+2,7%) und UNIQA (+2,5%).

Prozentuell am stärksten zurückgefallen sind CLC von 99 auf 78 Cent (-21,2%), womit die alten Aktien wesentlich billiger sind, als die derzeit angebotenen jungen Aktien mit 1,00 Euro. Sehr schwach zeigten sich weiters BWT (-10,9%), Palfinger (-5,3%), voestalpine (-5%), JoWooD (-4,3%), RHI (-3,0%), Verbund (-3,8%) sowie EVN und BETandWIN.com (jeweils -3,5%).

Bei den im standard market continuous gehandelten Werten ist nach den schlechten Ergebnismeldungen die HypoVereinsbank, die Muttergesellschaft der BA-CA, um knapp 20% eingebrochen. Bei den österreichischen Titeln gaben vor allem Porr Stamm (-4,5%), bauMax (-2,4%) und SW Umwelttechnik (-2,2%) ab.

Im standard market auction verzeichneten Vogel & Noot Vorzug (+15,3%), Heid (+8,3%) und Performance AG (+6,1%) - allerdings von einem sehr niedrigen Niveau ausgehend - stärkere Kursgewinne. Die übrigen Kursanstiege, wie auch die Rückgänge, hielten sich in sehr engen Grenzen.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse".