Als ich beim Erstkontakt mit der neuen Fuzo dachte, an einem verkürzten Bein zu leiden.
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Angeblich hat jeder ein mehr oder weniger verkürztes Bein. Mit meinem schloss ich Bekanntschaft bei der Begehung der neuen Mariahilfer Straße. Ich neigte eindeutig gen Süden. Doch dann merkte ich, dass die um ihre Gehsteige begradigte Fuzo Schlagseite hat. Sehr schräg, dachte ich mir und grübelte.
Erklärungsversuch 1: Rowdy-Radlern soll das freihändige Fahren per Schräglage erschwert werden. Erklärungsversuch 2: Der 6. Bezirk (Mariahilf) hat sich bei der Planung durchgesetzt. Denn von der Schräglage am Südhang profitieren die Geschäfte im 6. Bezirk; auf sie fällt der Blick des geneigten Fußgängers eher als auf jene in Neubau. Erklärungsversuch 3: Der 7. Bezirk (Neubau) hat sich durchgesetzt, denn bei dieser Neigung fließt das Abwasser Richtung Mariahilf ab.
Bingo. Die Fuzo ist deswegen schräg, damit das Abwasser besser abfließt, heißt es aus dem Büro von Planungsstadträtin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Denn nur im 6. Bezirk wurden Gullys gebaut. Ob das den gefühlsmäßig weniger geneigten Fuzos wie der Kärntner Straße nicht schräg vorkommt?