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Warum die Zukunft des Lernens digital ist

Von Daniel Kalbeck

Gastkommentare
Daniel Kalbeck ist Geschäftsführer des Wiener Edutech-Start-ups Codeversity.
© Codeversity / Felicitas Matern

Die sogenannte Corporate Education steckt oft noch in den Kinderschuhen.


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Fachkräftemangel, neue digitale Skills und Spezialisierung - das vergangene Jahr der Pandemie und der damit verbundene Digitalisierungsschub haben uns eines klar vor Augen geführt: Lebenslanges, digital unterstütztes Lernen ist weit mehr als nur ein Schlagwort und steckt gleichzeitig oft noch in den Kinderschuhen. Damit Unternehmen die digitale Zukunft nicht verpassen und im Kampf um die besten Köpfe auf der Strecke bleiben, ist die interne Aus- und Weiterbildung der Schlüssel zum Erfolg.

Fachkräfte werden aktuell händeringend gesucht, aber kaum gefunden. Selbst bei überregionaler und internationaler Suche mangelt es an Experten mit der notwendigen Domänenkompetenz und Erfahrung. Das zwingt Unternehmen oftmals dazu, wichtige Entwicklungs- und Digitalisierungsprojekte, die den wirtschaftlichen Aufschwung oder Fortbestand sichern, auf die lange Bank zu schieben oder abzusagen. Der oft zitierte IT-Fachkräftebedarf bremst die digitale Transformation massiv aus. Hinzu kommt die hohe Geschwindigkeit, mit der Wissen veraltet, zunimmt und sich erneuert.

Die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ist daher eine, wenn nicht die zentrale Herausforderung, der sich Unternehmen aktuell stellen müssen. Nur so bleiben sie wettbewerbsfähig und verpassen den internationalen Anschluss nicht. Sie müssen gezielt in die sogenannte Corporate Education investieren, denn die dringend benötigten Fachexperten sind auf dem Markt schlicht nicht verfügbar. Gleichzeitig zeigt sich dies als eine der wirkungsvollsten Maßnahmen, um die Loyalität und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern. Denn persönliche Weiterbildung gilt laut zahlreichen Studien als ein zentrales Kriterium für die Jobauswahl.

Gerade im Bereich digitale Kompetenzen, IT und Software-Engineering ist der Bedarf an Experten groß. Den Mitarbeitern - ob in kleinen oder größeren Unternehmen, insbesondere aber abseits der Fachabteilungen - fehlt oft fundiertes Grundlagenwissen. Daraus ergibt sich auch ein signifikanter Bedarf an Weiterbildungsangeboten in aktuellen digitalen Themenfeldern wie Cybersicherheit, Künstliche Intelligenz oder Web-Engineering. Darüber hinaus besteht große Nachfrage in jenen Bereichen, die das Thema Digitalisierung flankieren: Innovation, digitale Produktentwicklung, Arbeitswelten oder Kollaboration sowie Datenschutz. Klassische Ausbildungsangebote verlieren hier zunehmend an Bedeutung, da dezentrales und digital gestütztes Lernen besser in den Arbeitsalltag integriert und individuell angepasst werden kann.

Was jedoch fehlt, sind entsprechend aufbereitete Lernangebote. Hier zeigt sich das große Potenzial digitaler und adaptiver Lernsysteme. Um sich für die digitale Zukunft zu rüsten, braucht es einerseits standardisierte hochqualitative Inhalte und andererseits individuell angepasste Formate für die unterschiedlichen Lerntypen - mit vielfältigen Medieninhalten wie Videos, Texten, Rich-Media-Formaten, Quiz- oder Coding-Beispielen. Nur mit interaktiven Inhalten und Lernwerkzeugen, die den Nutzer beim Lernen aktiv unterstützen, führt individuelles Lernen nachhaltig zum Erfolg.