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Warum für Österreichs Handballer auch die goldene Ananas glänzt

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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So klingend der Name auch ist, so deprimierend sind sie bisweilen, die Spiele um den "President’s Cup" bei Handball-Weltmeisterschaften. In diesen geht es nämlich nicht um Topplatzierungen oder gar Medaillen, sondern um die Ränge 25 bis 32 - und ergo um die goldene Ananas.

Doch auch diese Spiele müssen erst einmal gewonnen werden - und genau das tat die ersatzgeschwächte Mannschaft von Ales Pajovic nach drei Niederlagen in den drei Vorrundenspielen am Mittwochabend zum Auftakt dieser zweiten Turnierphase bei der WM in Ägypten gegen Marokko. Nun waren die Nordafrikaner weder ein Gegner, den man sich gewünscht hätte, noch einer, der sich im Normalfall auf Augenhöhe mit dem ÖHB-Team sehen darf. Dennoch fielen Sieg und vor allem Auftritt der Österreicher, die nicht nur auf die langzeitverletzten Topspieler Nikola Bilyk und Janko Bozovic, sondern auch auf die angeschlagenen Gerald Zeiner und Dominik Schmid verzichten mussten, beim 36:22-Erfolg, dem höchsten WM-Sieg der ÖHB-Geschichte, überzeugend aus, wenngleich - oder vielleicht auch weil - gegen die agile Abwehr der Marokkaner nicht nur die größere individuelle technische Klasse, sondern auch Kampf und Moral gefragt waren.

Teamchef Pajovic sprach von einem "auch für die Stimmung sehr, sehr wichtigen Sieg", Flügel Sebastian Frimmel, mit neun Treffern erfolgreichster Torschütze der Österreicher an diesem Tag, von einer Leistung, die "im Großen und Ganzen sehr in Ordnung" war.

Vor allem aber war es eine Leistung, die Hoffnung macht - nicht nur für die noch ausstehenden Spiele gegen Chile am Freitag (18 Uhr/ORF Sport+), einen der Papierform nach härteren Gegner, sowie Südkorea am Sonntag, sondern auch für die Zukunft der noch verhältnismäßig jungen Mannschaft. Denn auf diese Weise können auch die Erfahrungen, die sie in den Spielen um die vermeintlich goldene Ananas sammeln kann, noch Goldes wert sein.