Wenn keine Arbeiter zu sehen sind, wird laut Baustellenkoordinator Peter Lenz dennoch gearbeitet - alle rund 40 Großbaustellen des Sommers sind derzeit im Zeitplan.
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Wien. Ärger kennt Peter Lenz keinen, wenngleich der Baustellenkoordinator der Stadt die Autofahrer im Grunde schon verstehen kann. Er selbst besichtigt alle seine "selbst verursachten Baustellen" lieber mit dem Motorrad. Ob am Gürtel, der Tangente oder auf der sogenannten Zweierlinie - es staut. Rund 12.000 Baustellen gibt es in Wien das ganze Jahr über. Diesen Sommer sind es 40 relevante, und das an den Hauptverkehrsknotenpunkten.
Die Verwirrungen rund um die Baustelle am Getreidemarkt vergangener Woche - die "Wiener Zeitung" hat berichtet - habe man rasch beseitigt, sagt Lenz am Donnerstag im Rahmen eines Medien-Gesprächs. Er räumt aber Fehler ein. "Das war eine Situation, die wir so nicht erwartet haben", erklärt er. Vor allem die Beschilderung hätte zur Verwirrung der Autofahrer geführt, die wegen der Sperre von Fahrspuren auf der Zweierlinie einen Rückstau erlebten, der bis zum Rathaus reichte. Man habe dann rasch "nachgebessert", etwa durch das Aufstellen neuer Verkehrstafeln.
Baustelle Getreidemarkt endet mit Schulbeginn
Der neue Fahrradstreifen am Getreidemarkt soll bis 2. August fertiggestellt werden, die restliche Baustelle - vor allem der Platz vor dem Naschmarkt - braucht noch bis Ende August. Ab 25. Juli kann dort ein dritter Fahrstreifen bis zur Linken Wienzeile frei gegeben werden. Die Autofahrer, die derzeit zur Linken Wienzeile wollen, werden über die Lehargasse und die Millöckergasse umgeleitet. Mit Schulbeginn soll dann die komplette Freigabe erfolgen.
Alles laufe nach Plan, ist Lenz zufrieden. Dass es Baustellen sowohl am Gürtel als auch auf der Zweierlinie gibt, ist für den Koordinator vertretbar. "Lediglich 700 Fahrzeuge wollen täglich vom 8. in den 5. Bezirk", sagt er. Dass es täglich auf der Tangente staut, sei Sache der Asfinag und diese sei "eine Institution für sich". Dabei könne man nur wenig beeinflussen. Allerdings räumt Lenz ein: "Die Kommunikation muss besser werden".
Bei den Autofahrern bittet Lenz um Verständnis. Seine Vision sei es, dass sich jeder denke: "Die tun hier etwas für mich". Den größten Ärger aber gebe es, wenn man eine Baustelle sieht, wo scheinbar nicht gearbeitet wird. "Dafür gibt es gute Gründe", sagt Lenz. Bei neuen Betonfeldern etwa, wie sie derzeit am Gürtel verlegt werden, muss der Beton einige Tage lang aushärten, bevor er wieder befahrbar ist. Oft würden auch Leitungsrohre neu verlegt werden. Dann müsse etwa das Wasser geprüft werden. Das dauere dann bis zu drei Tagen. Erst dann könne weitergearbeitet werden.
Auch im Bereich Schottenring wurden einige Fahrstreifen reduziert. Dort liege man auch im Fahrplan. Der Lückenschluss des Radwegs am äußeren Ring macht zudem eine Sperre der Schottengasse vom 2. bis 26. August nötig. Umfangreiche Infrastrukturarbeiten betreffen auch die Wattgasse (von Hernalser Hauptstraße bis Geblergasse, Anm.). Wasser- und Gasrohre werden erneuert. Richtung Norden ist bereits eine Umleitung eingerichtet.
Nur der Norden von Wien nahezu "baustellenfrei"
Auch am äußeren Neubaugürtel ist ein flüssiges Vorankommen derzeit nicht immer möglich. Dort werden die Wasserrohre erneuert. Die Arbeiten an diesem "Großprojekt" sollen pünktlich bis zum Ferienende abgeschlossen werden. Im gesamten Bereich des äußeren Gürtels werden laufend Betonfelder saniert.
Gleisbauarbeiten werden ab Herbst die Breitenfurter Straße beeinträchtigen. Dort wird die Straße in Fahrtrichtung stadteinwärts in der Höhe Altmannsdorfer Straße zur Sackgasse.
Eher verschont wird in diesem Sommer der Norden Wiens, zumindest, was städtische Straßenbauvorhaben betrifft, so Lenz. Denn die wohl größte Verkehrsbaustelle in der Stadt - also die Arbeiten der Asfinag an der Südosttangente im Bereich Hirschstetten und Stadlau - sorgt dort schon für genug Stress. Um mögliche Ausweichrouten nicht auch noch zu blockieren, werden diese weitgehend freigehalten, tröstet Wiens Baustellenkoordinator.