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Warum nicht Paris?

Von Christoph Rella

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Die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2024 könnte nun doch noch ein spannendes Finale bringen. Denn während sich der Run auf Bewerbungsformulare für die Winterspiele 2022 in Grenzen hielt und von den ursprünglichen Kandidatenstädten schließlich ausgerechnet nur Almaty und Peking - beide nicht gerade für ihre hohe Affinität für Offenheit, Sparsamkeit und Umweltschutz bekannt - übrig blieben, ist das Gerangel um Tickets für Olympia 2024 vergleichsweise hoch. Und, was noch erfreulicher ist: Von Bewerbern aus Despotenstaaten, die sich dank der Friedensspiele als Ausrichter noch schnell eine weiße Weste verpassen könnten, ist da (noch) nichts zu sehen.

Fix im Rennen sind bisher nur wohlklingende Kandidatenstädte wie Boston, Rom und Hamburg. Hinzu kommen könnten, so sie sich auch tatsächlich bewerben, die Metropolen Budapest und Istanbul. Das Saubermannbild stören würden nur zwei mögliche Anwärter: das im Fußball-WM-Sumpf steckende Doha und Baku, der umstrittene Gastgeber der laufenden Europaspiele.

Letztgenannte werden wohl den Zuschlag eh nicht kriegen. Aber auch die übrigen fünf Bewerber müssen sich warm anziehen. Denn wie am Dienstag bekannt wurde, hat sich nun auch Paris offiziell für die Sommerspiele 2024 beworben - und tatsächlich keine schlechten Karten, dieses Mal das große Los zu ziehen. Erstens wirkt die französische Hauptstadt auf den ersten Blick sympathischer und anziehender als etwa Boston und Hamburg. Und zweitens hätte Paris, das sich zuletzt drei Mal vergeblich um Olympia beworben hat, auch etwas zum Feiern. Die Wiederkehr der Olympischen Spiele in die Seine-Stadt nach hundert Jahren. Das ist freilich kein Grund, aber auch kein Hindernis.