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Es ist die Wirkung, nicht der Geschmack.
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Chicago/Wien. Die einen mögen es bitter und hopfig wie Kaffee oder Bier, die anderen süß wie Cola. Welche Art von Getränk wir bevorzugen, scheint aber weniger eine Frage des Geschmacks zu sein, als eine der Wirkung. Die Gene nehmen dabei eine wichtige Rolle ein.
Marilyn Cornelis von der Northwestern University Feinberg School of Medicine erforscht die genetischen Grundlagen von Geschmäckern. Dabei hat sie eine überraschende Entdeckung gemacht. So seien es nicht die Geschmacksgene, die uns zu bitter oder süß greifen lassen, sondern jene Gene, die mit den psychoaktiven Substanzen in den Getränken in Verbindung stehen.
"Menschen mögen die Art und Weise, wie sie sich durch den Genuss von Kaffee oder auch Alkohol fühlen. Deshalb trinken sie es auch. Es ist nicht der Geschmack", beschreibt Cornelis im Fachblatt "Human Molecular Genetics" ihre neuesten Forschungsergebnisse.
Erschwerte Gewichtskontrolle
Diese zeigen mögliche Hürden in dem Bestreben auf, Ernährungsgewohnheiten ändern zu wollen. Immerhin werden stark gezuckerte Getränke mit vielen Krankheiten in Verbindung gebracht. Auch Alkohol wird für mehr als 200 Erkrankungen und für mehr als sechs Prozent der Todesfälle weltweit verantwortlich gemacht. Im Fokus der Arbeit steht eine Variante des Gens FTO. Eine bestimmte Mutation steht mit Adipositas in Zusammenhang. Eine andere Variante wiederum scheint die Neigung zu zuckerhaltigen Getränken zu festigen. Es sei möglich, dass dieses "mysteriöse" Gen Einfluss auf das Verhalten eines Menschen hat und damit auch auf dessen Gewichtskontrolle.