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Der Tod des Country-Sängers Johnny Cash wird so flächendeckend betrauert, dass man sich wundert, wie es kommt, dass einem nicht wirklich klar war, welchen Rang der Sänger mit "der tiefen Stimme" und "wenigen Gitarregriffen" eingenommen hatte. Von Otto Brusatti im samstäglichen Ö1-"Klassik-Treffpunkt" bis zu den "Spielräumen" mit Wolfgang Kos (Ö1, Mo., 17.30 Uhr) wurde dem "Man in Black" die Reverenz erwiesen. Die Nachrufer rühmten sein Lebenswerk, referierten seine Biografie, und doch schien es, dass sie altmodisch deshalb trauerten, weil ein guter Mensch gestorben ist.
Auf SAT.1 kam um 20.15 Uhr der Pilotfilm zur neuen Montags-Krimiserie "Mit Herz und Handschellen". Henning Baum gibt einen schwulen Kommissar, der neben seiner etwas disparaten Ermittlerrolle die eines Beziehungsberaters für seine heterosexuelle Kollegin erfüllt. Auffällig am Pilotfilm war, wie unenthusiastisch der Kommissar seine sexuelle Orientierung spielte: Der eine Kuss auf den Mund seines Lebensgefährten wirkte tapsig, eingeübt.
MAK-Direktor Peter Noever sprach aus Anlass der bevorstehenden "Langen Nacht der Museen" neben anderen Museumsdirektoren mit Barbara Rett ("Treffpunkt Kultur"). Sein im Dienst der Kunst ergrautes Haupt- und Barthaar ist kurz geschoren. Weitaus am längsten und am schwärzesten sind die Brauen geblieben. Dieser Anblick war so faszinierend, dass sich unter den zuschauenden Ästheten sofort eine hitzige Diskussion darüber ergab, ob Noever mit seinen Brauen das getan hat, was der deutsche Kanzler mit seinem Haupthaar nicht getan hat.