Zum Hauptinhalt springen

Was für Stimmen!

Von István Orbán

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Axel Corti lieferte eine Liebeserklärung ans Radio. Am Montag tat er dies, aus Anlass des Jubiläums "80 Jahre Radio", in den Ö1-"Radiogeschichten", und zwar mit einem seiner wunderbaren und seit seinem Tod vor elf Jahren schmerzlich vermissten "Schalldämpfer".

Aber eigentlich gab Axel Corti zeit seines Lebens Liebeserklärungen ans Radio: Vor allem - für mich als Hörenden - mit seiner Stimme, diesem wunderbar klingenden Instrument, mit dessen Registrierung von samtig bis sonor er bravourös klangmalen konnte; um damit, wie im Fall des "Schalldämpfers", laut Auftrag von Gerd Bacher "Qualität meuchlings über den Sender zu bringen".

Später am selben Tag hatte ich dann noch ein Stimm-erlebnis: Aus Anlass seines 70. Geburtstags füllte Elke Tschaikner ihre "Spielräume" mit Liedern von Leonard Cohen, beginnend mit "Susan" (aus 1968!) bis herauf zu neuesten Aufnahmen.

Und mag sich Leonard Cohens Stimme in dieser langen Zeit auch vom feinen Schmirgelpapier zur Raspel hin entwickelt haben, ihr Charakter ist unverändert unverwechselbar und fährt nach wie vor den Rücken rauf und runter. - Danke!

Bei "Rudi", dem Radiohund, vor den "Spielräumen" hörte ich Kinderstimmen über ihre Kuscheltiere berichten. Ohne Kuscheltier könne es lang nicht einschlafen, sagte ein Kind: "Dann gehe ich hinaus und lese eine Zeile, dann werde ich so müde, dass ich gleich einschlafe." - Was sagt da Rudi dazu? Wuff!