Zum Hauptinhalt springen

Was geschah eigentlich mit . . .?

Von Manfred A. Schmid

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Sie war ein Lichtblick in der überwiegend von Sterilität, nobel-herablassender Kühle und zuweilen geradezu manischer Berührungsangst geprägten Präsentation von Kulturnachrichten und -beiträgen im ORF-Fernsehen. Insbesondere der "Treffpunkt Kultur" mit Barbara Rett erinnert einen ja jeden Montag daran, dass der bundesdeutsche Begriff des hygienischen "Kulturbeutels" hierzulande offenbar eine televisionäre Auferstehung feiert. Einzig die hie und da noch in Erscheinung tretende Karin Resetarits, die einen etwas breiteren, manchmal auch leicht schmudelig wirkenden Kulturbegriff verkörpert, ist da ein kleines Korrektiv in der peinlich sauber gehaltenen TV-Kulturlandschaft.

Die Rede ist - Sie werden es vielleicht erraten haben - von Andrea Schurian. Die stets munter auftretende, erfrischend fröhliche und kompetente Präsentatorin der handstreichartig abgesetzten, inzwischen von der kunterbunten "Donnerstag Nacht" abglösten ORF-1-"kunst-stücke" scheint in Ungnade gefallen zu sein. Sie wird am Küniglberg jedenfalls nicht mehr eingesetzt. Was hat sie sich zuschulden kommen lassen, um sich den Groll - samt anschließender Verbannung - zuzuziehen? Sie hat für ihre Sendung gekämpft und wurde für etwas bestraft, das zu tun ihre Pflicht war - nämlich für den Weiterbestand "ihres" Formats zu kämpfen. Selten war die Identifikation einer Präsentatorin mit der von ihr moderierten Sendung und deren Inhalten so überzeugend wie in ihrem Fall. Da ist nur zu hoffen, dass man sich im ORF eines anderen besinnt. Diese Personal-Ressource brach liegen zu lassen, kann man sich nicht leisten, so dicht gesät sind derartige Persönlichkeiten nun auch wieder nicht.