Zwischen 1999 und 2005 fehlen in Österreich rund 165.000 zusätzliche Beschäftigte. Sollte dieser Mangel an - vor allem qualifizierten - Arbeitskräften nicht behoben werden, drohen Wachstums- und Wohlstandseinbußen, betonte Wifo-Konjunkturexperte Ewald Walterskirchen gestern bei der Präsentation der Studie "Knappheit an Arbeitskräften", die von der Wirtschaftskammer Österreich in Auftrag gegeben wurde.
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Um die Lücke am Arbeitsmarkt zu füllen, könnten rund 60.000 Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Hier stelle sich aber ein Qualifizierungsproblem: Gefragt seien überwiegend qualifizierte Kräfte, die Arbeitslosen seien jedoch meist wenig ausgebildet und weiterbildende Maßnahmen erfolgten nur langsam.
Großes Potenzial biete auch die Gruppe der über 50-Jährigen, aus der rund 40.000 Personen rekrutiert werden könnten. Die EU habe sich beim Gipfel in Stockholm geeinigt, die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen bis 2010 auf 50% zu heben. Dies würde in Österreich das Arbeitskräfteangebot um rund 220.000 (6%) der Erwerbstätigen erhöhen.
Als "stille Reserve" könnten rund 30.000 Frauen den Arbeitskräftemangel verbessern. dazu müsste aber das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen deutlich verbessert werden, forderte Reinhold Mitterlehner, Generalsekretär-Stv. der WKÖ. Laut Studie wären somit rund 35.000 Arbeitskräfte aus dem Ausland notwendig, um die Beschäftigtenlücke hierzulande zu füllen.
Allerdings werde generell eine Knappheit an qualifizierten Arbeitskräften bestehen bleiben, die nur durch zusätzliche Weiterbildungsmaßnahmen ausgeglichen werden könne, unterstrich Walterskirchen. Das Verhältnis zwischen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen liege derzeit bei 9:1 und müsse sich deutlich zugunsten der Weiterbildung verschieben, sagte Walterskirchen. Notwendig sei ein "kontinuierliches Upgrading" der Bevölkerung. Betroffen sei jedoch nicht nur die häufig erwähnte IT-Branche, wie Mitterlehner klar hervorhob.