Zum Hauptinhalt springen

Was in Österreich Normalität ist

Von Heiner Boberski

Kommentare

Der Österreichische Wissenschaftsrat, auf der Basis des Universitätsgesetzes 2002 gegründet, hat die Aufgabe, die zuständigen Politiker und die Universitäten zu beraten, das heimische Universitäts- und Wissenschaftssystem zu analysieren und Empfehlungen zu dessen Weiterentwicklung zu erarbeiten. Wie weit er mit seinen Ratschlägen inhaltlich ins Schwarze trifft, sei einmal dahingestellt - bei einem so hochkarätig international besetzten Gremium aber wohl zumindest zu 50 Prozent -, interessant ist vielmehr, wie konsequent die Politik Empfehlungen des Rates seit Jahren ignoriert hat.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Auch was die vor einem Jahr unter dem Titel "Universität Österreich 2025" erarbeiteten Empfehlungen anlangt, gibt sich Ratspräsident Jürgen Mittelstraß keinen Illusionen hin: "Sie haben nichts erreicht, sie sind nicht einmal wahrgenommen worden."

Dabei stand dort auch: "Für Einrichtungen der außeruniversitären Forschung, speziell in den Geistes- und Sozialwissenschaften, sollte eine Integration in Universitäten geprüft werden." Aber nicht nur Mittelstraß weiß und spricht es auch aus: Wenn nun im Zuge der Kürzung beziehungsweise Streichung der Basissubventionen für solche Institute eine solche Integration angedacht wird, beruht dies nicht auf Nachdenken über ein effizientes Wissenschaftssystem, sondern in erster Linie auf Sparbudget-Überlegungen. Das ist leider österreichische Normalität.