Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 9 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Es ist nicht überliefert, was sich jene Musiker gedacht haben, als Franz Liszt bei einer Orchesterprobe in Weimar gebeten hat, sie sollen "blauer" spielen. Das Spektrum könnte von "Ich seh gleich rot" bis zu "Du bist ja selber blau" gegangen sein. Die Farbe dieser Woche war aber eindeutig gelb. Und ihre Anwendung hätte auch Synästhetikern wie Franz Liszt gefallen. Denn die Post hat angekündigt, sie werde ihre Filialen "gelb" eindüfteln. Die Ausführung ist jetzt nicht wahnsinnig fantasievoll, ein Zitronenduft hat das Rennen gemacht. Nicht der Mais, nicht der Tennisball, nicht der Kanari, nicht die gelbe Bodenmarkierung. Aber das ist ja noch ein Glück, wenn man bedenkt, was auch noch gelb ist und riecht. Apropos. Nach welcher Farbe riecht eigentlich die U6? Wahrscheinlich Ocker oder sonst eine dieser Farben aus dem Jolly-Buntstiftkasten, die man nie verwenden wollte. Da wäre durchaus Sprühpotenzial drin bei den Wiener Linien. Das haben wiederum die ÖBB schon eingesehen. Da riecht es im Zugsklo seit Herbst nach - Weltraum. Das All riecht übrigens laut ISS-Astronaut Alexander Gerst nach "Walnuss und Bremsbelägen". Also auch nicht sehr gelb. Apropos gelb: Um dem an Publicity keineswegs armen "Minions"-Film marketingtechnisch auf die Sprünge zu helfen, hat die Farbenfirma Pantone diese Woche eine eigene Gelbschattierung mit dem Namen der tictac-förmigen Animationsstars präsentiert. Wie die Minions riechen? Der Merchandisingproduktpalette, die offenbar einzig minionförmige Eurofighter nicht umfasst und sonst eh alles auf der Welt, zufolge zumindest nach einem: viel Geld.