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Was ist los mit den Festwochen?

Von Petra Paterno

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Selten waren sich Kritiker und Publikum so einig wie bei den vorjährigen Wiener Festwochen: Das Programm bot zu viel Unausgegorenes, zu wenig Herausragendes. Irgendwie wirkte alles wie ein performativer Einheitsbrei. Der neue Intendant Tomas Zierhofer-Kin zog daraufhin die Handbremse. Er entließ zwei Kuratoren und stellte eine ganze Reihe neuer Leute ein. In Interviews zeigte er sich zerknirscht, räumte Fehler ein. 2018 sollte alles anders werden. Ist der Neuanfang des Neuanfangs geglückt? Zur Halbzeit der Festwochen muss man festhalten: Ja und nein.

Projekte wie "Feed.X" des Bilderstürmers Kurt Hentschläger oder das klingende Welttheater "micro/macro" von Ryoji Ikeda vermitteln einen Eindruck davon, welche Neuerungen Zierhofer-Kin vorgeschwebt sein dürften. Hier findet er punktuell den Anschluss an die internationale Avantgarde anderer Kunstsparten. Allerdings bleibt das Herzstück der Festwochen, das Theater-Programm, unter den Erwartungen.

Mit abgesicherten Positionen des deutschen Stadttheaters, kaum Uraufführungen und Eigenproduktionen wirkt das Programm insgesamt recht dürftig. Das Musiktheater, traditionell Stiefkind der Festwochen, findet heuer praktisch gar nicht mehr statt. Richtig gut ging bisher eigentlich nur das Club-Festival "Hyperreality" auf. Aber die Festwochen dauern ja noch bis 17. Juni, einige vielversprechende Gastspiele (Christoph Marthaler und Susanne Kennedy) stehen noch aus.
Noch ist nicht aller Tage Abend!