Melania Trump punktet mit ihrem traditionellen Rollenverständnis.
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Washington. Eine Gemeinsamkeit haben Melania Trump und Hillary Clinton: Sie sind laut einer Umfrage der Washington Post die unbeliebtesten Gattinen von US-Präsidenten. Die beliebteste Gattin war übrigens Barbara Bush, die Frau von George H. W. Bush, die sich sehr um soziale Anliegen gekümmert hat. Hillary Clinton war vielen US-Amerikanern zu wenig häuslich (erst unter politischem Druck gab sie nach und ließ ihren Nachnamen von Rodham auf Clinton ändern).
Davon ist Melania Trump weit entfernt - manchen Amerikanern schon wieder zu weit. Ihr Ehemann Donald habe selbstverständlich bei dem gemeinsamen Kind keine Windeln gewechselt, erklärte Melania. "Es ist wichtig, zu wissen, mit welcher Person man verheiratet ist. Und wir kennen unsere Rollen", erzählte sie. Sie sei auch nicht "die Art von Frau, die sagen würde: Lerne das oder lerne das. Ich bin keine nörgelnde Ehefrau", äußerte sich sie sich gegenüber "Harper’s Bazaar".
Melania Trump, geborene Knauss, ist 1970 in Josip Titos Jugoslawien zur Welt gekommen. Sie ist erst die zweite Präsidentschaftsgattin, die nicht in den USA geboren ist, und das erste Supermodel.
Mit ihrem 24 Jahre älteren Gatten teilt sie nicht nur - schenkt man ihren Interviews Glauben - ein äußerst lebhaftes Sexualleben, sondern auch die Lust, Begebenheiten des Lebens bis zur Unwahrheit auszuschmücken: Sie habe in ihrer Heimat einen Schönheitswettbewerb gewonnen (sie wurde Zweite). Sie habe einen akademischen Grad in Architektur und Design von der Universität in Ljubljana (sie hat die Universität im ersten Jahr des Studiums verlassen). Bereitwillig ließ sie sich einst unbekleidet ablichten - unter anderem hochschwanger auf den Stufen eines Flugzeuges, eine Hommage an das Jet-Setter-Dasein. Natürlich war es das private Flugzeug der Trumps, der Nachname stand, wie immer, unübersehbar auf dem Fluggerät.
Hochglanz für die Marke Trump
Die Journalistin Tina Brown, die unter anderem eine Diana-Biografie publiziert hat, beobachtet Melania schon seit sie auf den Society-Empfängen erschienen ist - seit 1998, als Melania und Trump ihre Beziehung begannen. Brown charakterisiert Melania folgendermaßen: "Sie verfügt über ein scharfsinniges Verständnis darüber, was ihre Rolle an Trumps Seite ist: nämlich als Quasi-Werbefaktor." Man habe nicht das Gefühl, Melania werde den Fehler der ersten Ehefrau von Trump machen, Ivana, und mit Trump in einen Wettbewerb treten. Anders als Trumps zweite Ehefrau Marla Maples verstehe Melania auch den Unterschied zwischen einem Dasein als bloßer Aufputz am Arm von Trump und der langfristigen Existenzberechtigung: einer Steigerung und Aufpolierung der Marke Trump. Die Journalistin Brown zitierte Freunde von Melania folgendermaßen: "Für Melania heißt es nicht, frage, was Donald für dich tun kann. Frage vielmehr, was du für Donald tun kannst."
Melania ist schon 1999, als 26-Jährige, gefragt worden, was sie tun würde, wenn Donald eines Tages Präsident werden würde: "Ich würde sehr traditionell sein. So wie Betty Ford oder Jackie Kennedy." Melania plant dem Vernehmen nach schon länger die glamourösen Details des Inauguration Balles zur Amtseinführung ihres Mannes.