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Was raus muss, muss raus

Von Christina Böck

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Das wäre jetzt also auch geklärt. In einem Interview hat Musikproduzent Quincy Jones eines der verschwörungsumnebeltsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts aufgeklärt. Und zwar so nebenbei, wie er den Journalisten gefragt hat, welches Sternzeichen er habe (Fische, so wie Quincy Jones auch - "großartiges Sternzeichen"). John F. Kennedy jedenfalls also: Quincy Jones weiß Bescheid. Den hat Mafiaboss Sam Giancana auf dem Gewissen. Jones fällt dann aber ein, dass er darüber eigentlich nicht in der Öffentlichkeit reden sollte. Wie sich im weiteren Verlauf des Gesprächs herausstellt, weiß der Mann überhaupt sehr viele Dinge, über die er eigentlich nicht reden sollte, aber bitte, was raus muss, muss raus.

Und Michael Jackson ist ja ohnehin schon tot, also dem macht es nicht mehr viel, wenn ihn Quincy Jones des multiplen Plagiats überführt. Aber nicht, dass das jetzt so wirkt, als wäre Jones feig und packt nur über Tote aus: die Beatles, die schlechtesten Musiker der Welt. Cyndi Lauper, mühsame Unruhestifterin bei den "We Are the World"-Aufnahmen (also sie und ihre Halskette). Ivanka Trump (er traf die 48 Jahre jüngere Millionärstochter, damals 24-jährig, zum Rendezvous): tollste Beine der Welt, aber der falsche Vater.

Es ist symptomatisch, dass ein fast 85-Jähriger ausreiten muss, um der antiseptischen Popwelt von heute, in der sich Sänger wie Katy Perry überlegen, wie sie ihre größten Hits ("I Kissed a Girl") politisch korrekter formulieren könnten, kurz ihren Unterhaltungswert zurückzugeben: mit unverdrossener Ehrlichkeit und einer verschwenderischen Prise waghalsiger Verrücktheit.

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