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Im Grunde ist es eine einfache Rechnung: Wenn sich der Staat prächtige Theater gönnt, dort aber nicht für die jährlichen Gehaltssteigerungen aufkommt, dann muss das mit der Zeit zu einem finanziellen Erstickungstod führen. Chapeau: Im Gegensatz zu seiner Vorgängerin ist Kulturminister Josef Ostermayer das Kunststück gelungen, dieser langjährigen Absurdität mit einer Subventionssteigerung (tritt 2016 in Kraft) ein Ende zu setzen.
Es sind, das muss man aber auch sagen, diese Staatstheater nicht gerade aus Glas gebaut. Welcher Funktionär hier tatsächlich wie effizient wirtschaftet, lässt sich nur nach Prüfung durch (wirklich) unbeteiligte Dritte ermessen. Das Nachbohren der Opposition auf einem Terrain, das nur rein wirtschaftlich betrachtet als "ausgelagert" gelten darf, ist also unerlässlich. Und so suggestiv diese Opposition nun auch manche Wortmeldung aus dem "kleinen" U-Ausschuss zuspitzt, hat sie an mancher Stelle wohl nicht ganz unrecht. Insofern würde man sich als naiver Mensch durchaus mehr (Informations-)Austausch zwischen Regierung und Opposition wünschen; es käme nicht nur den Theatern, sondern der hiesigen Debattenkultur insgesamt zupass.
Wobei hier eine Seite merkwürdig schweigt. Es ist dies jene Partei, der die Bundestheater eigentlich wichtiger als jeder anderen Fraktion sein müsste, kristallisiert sich hierin doch ihr (Hoch-)Kulturbegriff - gemeint ist die ÖVP. Sicher, als Koalitionspartner hat sie der (nun in Begutachtung gehenden) Bundestheater-Novelle bereits zugestimmt. Revitalisierende Maßnahmen täten dennoch not, um ihre Kultursprecherin nicht zu vergessen. Sie heißt Maria Fekter.